Sonntag, 10.02.: Für das Ende unserer Australienreise, hatten wir uns eine ganz entspannte Fahrt entlang der Great Ocean Road überlegt. Da wir diesmal mit dem Fahren und der Planung nichts zu tun haben wollten, hatten wir frühzeitig über YHA Travel eine organisierte dreitägige "all inclusive" Tour gebucht, die von Groovy Grape durchgeführt wurde. Die kleine 22-köpfige Gruppe bestand aus unserer Fahrerin und Guide Ally, einem Ehepaar aus Großbritannien, einer Familie aus dem Iran, 3 "verrückten" englischen Mädels, die einen Jungen im Schlepptau hatten, 1 Schweizerin, 6 deutschen Mädels und unserer Gruppe etwas "gehobeneren" Alters bestehend aus Oyvind, dem Dänen Thomas, der Italienerin Irene, dem Kanadier Ben alias "Guhnman" und mir.
Am ersten Tag gab es direkt ein volles Programm: Nachdem die Fahrt zunächst wie eine Kaffefahrt zu beginnen schien und uns zur Surf City nach Torquay führte, wo die Surfermarken Rip Curl und Quicksilver ihren Sitz haben, ging es nach Bells Beach, wo regelmäßig Surfwettbewerbe statfinden und wir den richtigen Surfern zusehen konnten. Ich glaube, dass muss ich demnächst hier auch mal versuchen... Weiter ging es dann, nachdem das obligatorische Foto am Great Ocean Road Schild in Marvel, wo die Straße von Heimkehrern aus dem ersten Weltkrieg gebaut wurde, geschossen wurde, entlang der spektakulären Küstenstraße nach Apollo Bay. Hier konnten wir uns in einer Pizzeria richtig vollstopfen, da ja schließlich alles inklusive war. Ebenfalls sahen wir an diesem Tag noch wild lebende Koalas, besuchten die Ressortstadt Lorne und wanderten 30 Minuten durch einen der ältesten gemäßigten Regenwälder mit ziemlich altem Baumbestand im Otway National Park. Gegen Spätnachmittag erreichten wir dann die Twelve Apostles, von denen wir uns zunächst aber nur zwei ansahen, nachdem wir Gibson's Steps (dt. Treppen) zum Strand hinuntergegangen waren. Nach ein paar Wraps zum Dinner im Port Campbell Surf Life Saving Club Beachhaus, das Multishare Rooms für 12 Personen hatte, fuhren wir zunächst zu Loch Ard Gorge und dann weiter, um die Twelve Apostles bei Sonnenuntergang zu sehen. Den Abend ließen wir in kleiner Runde vor den Türen des Hauses ausklingen, um Drinnen keine zu stören. Trotz 12 Leute in einem Raum, war die Nacht hier ganz ruhig.
Montag, 11.02.: Nachdem wir am Morgen nochmals die Twelve Apostles besucht hatten, ging es weiter zu den Stein- und Felsformationen London Bridge, A Grotto und der Bay of Islands. Zur Lunchtime wurde ich kurzerhand von Ally zum Grillmeister ernannt und musste dafür sorgen, dass 22 hungrige Mäuler mit Würstchen gestopft werden. Nach der ganzen Übung im letzten Halbjahr, war das natürlich kein Problem. Gegen Nachmittag erreichten wir dann den Grampians National Park, wo wir uns zunächst im Brambuk Aboriginal Cultural Centre die Entstehungsgeschichte des Parks ansahen,und später weiter zum McKenzie Wasserfall fuhren. Nach dem Besuch eines weiteren Lookouts namens The Balcony bezogen wir dann das Hostel im Grampians Nationalpark, das sich als einiges luxuriöser als die letzte Herberge herausstellte. Hier hatten wir am Abend ein typisch australisches BBQ mit leckeren von den Mädels zubereiteten Salaten, während wir uns wieder um die Massen an Fleisch zu kümmern hatten. Zum Sonnenuntergang wurde die uns umgebende Tierwelt aktiv, so dass wir die Rufe der Kookaburras hörten und es sich vor unserem Haus Kängurus auf der Wiese bequem machten, die bei sternenklarem Himmel beobachtet werden konnten.
Dienstag, 12.02.: Nach dem Frühstück mit Kängurus fuhren wir wieder zum Hiking in den Grampians Nationalpark. Die 1,5-stündige Wanderung führte uns durch den Wald, vorbei an interessanten Steinwaschungen aus Zeiten, zu denen hier noch das Meer war, und roten Felsen hoch hinaus auf auf den Berggipfel, um die Grampians zu überschauen. Später ging es dann landeinwärts nach South Australia, wo wir in der Border Town nocheinmal eine Lunchpause mit Sandwiches einlegten und dann über den Motorway direkt nach Adelaide fuhren. Oyvind und ich hatten auf diesem Weg in den letzten 3 Tagen wieder knapp 1000 km hinter uns gebracht. Für den ersten Abend hatten wir uns im YHA verabredet, wo wir - wenn auch nur Oyvind und ich dort wohnten - noch mit 9 Leuten aus der Gruppe gemeinsam Spaghetti Bolognese als Dinner hatten.
Insgesamt war diese Tour eine sehr nette Art des Reisens, da es einfach war mit neuen, interessanten Leuten in Kontakt zu kommen und man sich um wenig selbst zu kümmern hatte. Die Gruppe war sehr nett und auch wenn Backpacker sich häufig als verschrien sehen und daher lieber "Trollyschieber" sein wollen, muss ich sagen, dass wir auf der ganzen Reise keinen einzigen wirklichen Proleten oder Hohlkopf, wie man sie sonst schon mal so zu Hause sieht, getroffen haben. Ein wenig "neidisch", aber auch mit großem Respekt blicke ich auf die, die hier mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr als Backpacker verbringen, dabei keinen festen Wohnsitz haben und sich häufig mit Gelegnheitsjobs über Wasser halten.
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