Mittwoch, 13.01.: Mit Adelaide hatten wir die letzte Station unserer Reise erreicht. Irgendwie war einem jetzt auch gar nicht mehr nach neuen Erlebnissen und so traf es sich gut, dass Adelaide ähnlich ruhig und überschaubar wie Perth ist. Mit dem kostenlosen Circle Loop Bus fuhren wir zunächst eine Runde durch die Stadt, wo wir auf der North Terrace aussteigen, um in der dortigen Bibliothek kostenlos im Internet zu surfen. Danach trafen wir Thomas und Irene wieder, mit denen wir gemeinsam durch die Stadt schlenderten und später den Botanischen Garten besuchten. Statt heute noch zum Strand zu fahren, wurde ein 4 Liter Kanister Guhn (australischer Billigwein 4 Liter für $11,50 = 6,90 €) gekauft, an dem wir uns dann in Annie's Place, dem Hostel von Thomas und Irene zu schaffen machten. Natürlich war auch der Guhnman direkt zur Stellen als er davon hörte und leistete uns Gesellschaft. Am Abend ging es dann wieder zurück zum YHA, von wo aus in eine Kneipe zum Pizzaessen gegangen wurde. Da wir spät dran waren, erzähltem wir dem Wirt einfach wir seien alle YHA Mitglieder und bestellten unsere Pizza für $3,50 mit dem dazugehörigen Bier. Das Oyvind den Guhn mit reingeschmuggelt hatte, hatte hier keiner bemerkt oder keinen interessiert, da in Australien BYO (= bring your own; dt. bring deinen eigenen Alkohol) an manchen Orten üblich ist. Einen weiteren Platz zum günstigen Feiern ohne dafür in einer langen Schlange stehen oder Eintritt zahlen zu müssen konnten uns auch die Lokals nicht zeigen. So wurden wir zu einem Absacker in den 17. Stock eines Hauses eingeladen, von wo man aus die ganze Stadt überblicken konnte. Für Australien war heute mit dem "Sorry Day" übrigens ein historischer Tag, an dem sich die Regierung bei der Stolen Generation und den australischen Ureinwohnern entschuldigte.
Donnerstag, 14.01.: Bis zur Abfahrt des Indian Pacific Richtung Perth um 18:40h hatten wir an diesem Tag noch genügend Zeit, um mit der Tram in den Stadtteil Glenelg zum Strand zu fahren. Auf dem Jetty schauten wir den Anglern über die Schultern und konnten sogar einen Rochen beobachten. Oyvind war an diesem Tag ein wenig nachdenklich, da er sich aufgrund nicht bestandener Prüfungen während des Urlaubs dazu entschlossen hatte, sein Studium in Australien abzubrechen und nun bereits gedanklich die Heimreise ins kalte, verschneite Norwegen plante. Nach einem Abstecher in die Shopping Mall legten wir noch einmal kurz die Füsse im YHA hoch, bevor wir dann voll bepackt mit unseren Klamotten den Fußmarsch Richtung Bahnhof antraten. Vor uns standen 35 Stunden Zugfahrt, die uns die unendliche Weite des Kontinents zeigen sollte und genügend Zeit gab, über die vergangenen Wochen nachzudenken.
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