Mittwoch, 16. Januar 2008

Brisbane: Regen im Sunshine State

Dienstag, 15.01.: Als wir unseren Urlaub geplant hatten, waren wir uns der Sache bewusst, dass im Norden Queenslands derzeit "wet season" (dt. "Regenzeit") ist, und hatten daher überlegt, möglichst spät hoch bis nach Arlie Beach und Cairns zu fahren. Diese Entscheidung stellte sich im Nachhinein als goldrichtig dar, da dort zur Zeit ein Zyklon gewütetet hatte, Gebiete von Überflutungen betroffen waren und sogar Inseln der Whitsundays evakuiert und Segeltörns abgesagt werden musste. Unsere Strecke bis nach Arlie Beach wäre daher wegen Straßensperrungen momentan nicht passierbar gewesen.

Leider sorgten diese Bedingungen aber auch dafür, dass Peters Pläne mit uns in seinem 4WD Jeep nach Moreton Island zum Camping und Angeln zu fahren bzw. die Alternative Rockklimbing am Flussufer nicht umgesetzt werden konnten. Dennoch ließen wir uns davon nicht abhalten Brisbane und Umgebung zu erkunden: Am ersten Tag, an dem ich soviel Regen wie noch nie zuvor in Australien gesehen habe, haben wir zu Fuß und per CityCat Ferry die Stadt erkundet und sind sogar ins Museum gegangen. Hoch interessiert in der Kunst der Brauens nahmen wir am Nachmittag dann an einer 1,5-stündigen Führung in der XXXX Brauerei ("Four X") teil, die im Ale House mit einer Kostprobe vier verschiedener Biere endete. Danach konnten wir uns sicher sein, dass für den Bundesstaat Queensland XXXX Bitter zum Stammgetränk werden sollte. Peter und Chrissy holten uns später ab, um mit uns ins Norman Hotel zu fahren, das seinem Ruf als "worst vegetarian restaurant" (dt. "schlechtestes vegetarisches Restaurant") gerecht wird, wenn man die Fleischmassen an Steak sieht. Anscheinend machten wir den Eindruck, als hätten wir noch immer nicht genug gehabt.

Mittwoch, 16.01.: Am nächsten Tag haben Peter und Chrissy uns in das landschaftlich sehr schöne Maleny geführt, wo wir bei auflockernder Bewölkung zunächst zwei Lookouts (dt. Aussichtspunkte) besucht und einen Buschwalk durch Regenwald, in dem auch Wallabies und die Guardians of the Rainforest (Truthahnart) zu sehen waren, unternommen haben. Anschließend gab es wieder ein BBQ, bevor es durch den Regenwald zu einem Rock Pool, der von einem Wasserfall mit Frischwasser gespeist wurde. Hier konnten wir uns wie Tarzan an einer Liane ins erfrischende Wasser fallen lassen oder gegen die Strömung des Wasserfalls anschwimmen. Auf dem Heimweg haben wir Genießer dann noch eine Weinprobe abgehalten, bei der wir unser fachmännisches Urteil auf Papier niederschreiben konnten. Das Urteil war eindeutig: wir sind Biertrinker. Als wir am Abend dann wieder zurück in Brisbane waren, wurden wir von Roberts Onkel Lambert begrüsst, der einst in Randerath bei Heinsberg aufgewachsen ist und als Pilot zwischen Australien und Papua-Neuguinea fliegt. Sein deutscher Akzent und lebhafte Redensweise erinnerte mich echt ans Rheinland und Oyvind, der von sich behauptet einen Großteil Deutsch verstehen zu können, verstand nur noch Bahnhof. Der Abend klang mit leichter Kost in Form gesunder Salate und der Planung des nächsten Streckenabschnitts aus. Robert hatte sich entschlossen noch bis Freitag bei seinen Verwandten in Brisbane zu bleiben, während wir nur ein paar Kilometer nördlich einen Stop in Maroochydore an der Sunshine Coast zum Kanufahren machen.

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