Donnerstag, 3. Juli 2008

Karijini Nationalpark: Back to nature

Montag, 30. Juni 2008: Nachdem wir in den ersten Tagen bereits viele Kilometer hinter uns gelassen hatten, stand heute die letzte lange Tagesetappe im Bus an, nach der wir zunächst für drei Nächte unsere Zelte im Karijini Bushcamp aufschlugen.Da wieder mal frühes Aufstehen angesagt war und wir um 6:00h die Fahrt begannen, konnten wir den Sonnenaufgang aus dem Bus beobachten. Bis auf viel Buschland mit rote Erde (oxidiertes Eisenerz) in der Pilbara und einigen Roadhouses im Niergendwo gab es auf dem Weg in den Karijini Nationalpark wenig zu sehen.Bevor wir aber komplett die Zivilisation verließen, deckten Fabian und ich uns noch in der Mienenstadt Tom Price für die nächsten drei Tage mit einem Karton Victoria Bitter ein, das wir unter dem klaren Sternenhimmel mit dem von Zoltan zubereitete Chicken Curry genossen. Hier gab es sogar noch mehr Himmelskörper als damals in Gunnedah an der Ostküste zu sehen. Die Milchstraße war klar sichtbar und so deutlich, wie ich sie vorher noch nie in meinem Leben gesehen habe. Sogar Satelliten konnte man mit bloßem Auge auf ihrer Bahn um die Erde bewegen sehen. Für die Nacht zogen wir mit unseren "Aussie Swags" in die Mannschaftszelte.
Dienstag, 01. Juli 2008: Bis zu meiner Abreise aus Australien sollte es jetzt nur noch eine Woche sein. Für Wehmut war keine Zeit...ich war froh, diese verbleibende Zeit noch mit einigen Highlights auf der Reise genießen zu können.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Ei und Speck fuhren wir in das Karijini Nationalpark Visitor Centre, um uns ein Bild von der Entstehungsgeschichte dieses Nationalparks mit seinen vielen Schluchten und Gorges zu machen. Auf dem Weg zur Dales Gorge mit den Fortescue Falls sowie den Wasserlöchern Fern Pool und Circular Pool sahen wir am Straßenrand Kangaroos rumhüpfen. An diesem herrlich sonnigen Tag durchwanderten wir also das Gorge, in dem sich die 30 - 40m hohen orangen Wände der Schlucht im blauen Wasser wiederspiegelten. Bei dieser etwa 5-stündigen Wanderung über Wege des Schwierigkeitslevels 4 von 6 boten die recht kalten Wasserlöcher Erfrischung. Im Fern Pool suchte ich nach einem Ritual der Aborigines die Akzeptanz der Geister, indem ich versuchte, mit Wasser aus dem zweiten Wasserfall in meinem Mund einen Regenbogen zu erzeugen. Nach dieser Wanderung besuchten wir dann noch den Knox Gorge Lookout, um uns ein Bild davon zu machen, was uns am nächsten Tag erwarten sollte.Nachdem wir zum Dinner gegrillten Fisch hatten, packte sich ein Großteil der Reisegruppe die Swags, um die Nacht unter dem Sternbild Kreuz des Südens am Campfeuer zu verbringen. Am wärmenden Feuer erläuterte Zoltan uns, wie die Aborigines nicht die Sterne sondern die schwarzen Löcher zwischen den Himmelkörpern als Bilder (z.B. Emu) zur Orientierung nutzen. Dabei konnten ein paar Sternschnuppen beobachtet werden. Glücklicherweise entschied Stella, die höllische Angst vor Schlangen hat, sich schon nach 5 Minuten im Swag dazu, die Nacht doch lieber im Bus zu verbringen und beschwrte uns somit eine ruhige Nacht.Mittwoch, 2. Juli 2008: Knox Gorge ist Teil eines zusammenhängendes Schluchtensystems. Die heutige Strecke wird wegen seines steilen Auf- und Abstiegs sowie einiger erforderlicher Kletteraktionen zwischen den 120m hohen Felswänden als Level 5 eingestuft wird. Auch hier bot es sich bei den sommerlichen Temperaturen wieder an, von der Felsklippe direkt in einen natürlichen Pool zu springen.
Nach dem Lunch im Camp fuhren wir am Nachmittag zum Hammersley Gorge, das auch "Grandma Gorge" genannt wird, da man hier ohne viel zu wandern direkt ans Wasser kommt. Um jedoch in den Spa zu kommen, einem kleinen Pool, der direkt von einem Wasserfall gespeist wird, muss man eine glatte Steinfläche hochklettern und dann noch durch einen vorgelegenen kalten Pool schwimmen. Die Mühen wurden aber durch den Anblick definitiv belohnt.
Am Abend gab es dann mal wieder ein Aussie BBQ mit Steaks und Würstchen und die ersten Abschiede von Laura, Jo, Naomi und Miki standen an, da sie vom Karijini Nationalparkt ihre Rückkehr nach Perth antraten, während es für uns am nächsten Tag weiter Richtung Broome gehen sollte.

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