Dienstag, 8. Juli 2008

Time to say goodbye!

Montag, 7. Juli 2008: Nun war also die Zeit gekommen, Abschied von Perth und den Menschen zu nehmen, die mich im letzten Jahr hier begleitet hatten.

Den Montag Morgen musste ich aber zunächst noch mit Packen verbringen. Schließlich musste ich den Rucksack ein letztes mal auspacken und die ganzen Sachen noch in meinen Koffer und den zum Versand bereitstehenden Karton verteilen.

Gegen 11:00h hatte ich einen letzten Termin an der Curtin University. Die Bankberaterin bei BankWest gab bei der Auflösung meines Kontos mit dem Satz "You don't look really excited." (dt. "Du siehst nicht gerade begeistert aus.") meine Gemütslage zum Abschied gut wieder. Denn mit dem immer leerer werdenden Zimmer, musste ich einsehen, dass ich meine Zelte in Perth und Australien wohl für immer abbrechen werde und eine solch erlebnisreiche Zeit nicht mehr so schnell wieder kommen wird. Danach konnte ich mir bei der Betreuerin meiner Abschlussarbeit Vanessa noch die Benotung meines Projektes und ein Empfehlungsschreiben abholen. Zudem hatte sie eine Flasche südaustralischen Weins der Marke "Yalumba The Signature Cabernet Sauvignon-Shiraz 2003" für mich als Abschiedsgeschenk besorgt, nachdem ich mich bei der Abgabe der Arbeit schon mit Lindt Pralinen für ihre Unterstützung während des Semesters bedankt hatte. Bei der Wahl der Erstprüferin meiner Abschlussarbeit hatte ich wohl ein sehr glückliches Händchen. Mit einer so umfassenden und intensiven Betreuung hätte ich wohl vorher nie gerechnet. Ohne Vanessa wäre das Thema meiner Arbeit gar nicht möglich gewesen, da sie mir dafür einen Teil der Daten ihrer PhD Arbeit zur Verfügung gestellt hatte. Auch ihr schien die Arbeit mit mir viel Freude bereitet zu haben und so musste sie zum Abschied doch einmal kräftig Schlucken. Bis zum Schluss hatte sie noch immer versucht mich davon zu überzeugen, meinen Master an der Curtin University fortzusetzen. Doch mit dem Gedanken hatte ich abgeschlossen.

Nachdem mein indonesischer Mitbewohner Elvis mir dann das Kochen des Mittagessens abnahm, konnte ich endlich das Packen beenden. Aung fuhr mit mir am Nachmittag zum nahegelegenen Post Office, wo ich das Paket Richtung Heimat auf den Weg schicken wollte. Da ich jedoch etwas mehr als 20 kg in dem Karton hatte, musste ich vorher noch meine Vorlesungmitschriften aussortieren, so dass ich auf 19,7 kg Luftpost kam. Das ist kein günstiges Vergnügen. Eins ist klar: Wenn ich nochmal so etwas machen sollte, werde ich von vornherein weniger mitnehmen und mir nichts mehr schicken lassen.

Da ich den edlen Tropfen Wein nicht mit durch den Zoll nehmen konnte, musste sich darum an diesem Tag natürlich auch noch gekümmert werden. Meine besten Freunde Fabian und Rafiq sollten mir dabei Gesellschaft leisten, da Rafiq am nächsten Tag beim letzten BBQ nicht teilnehmen konnte. Also bin ich nach Lawson Street gefahren, um uns dort gemeinsam in Rafiqs Haus über den Wein und ein paar kühle Bier herzumachen. Damit ging das Ganze schon viel besser. Rafiq zeigte uns ein paar schöne Bilder von Pakistan, die uns wohl dazu einladen sollten, mal sein Heimatland zu besuchen. Da Rafiq auch schon seinen Besuch in Deutschland - im Speziellen Gummersbach - angekündigt hat, werden ich seine Einladung auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten.

Für den Abend hatten dann meine Mitbewohner aus 1/117 Walpole St mit mir ein "Farewell Dinner" (dt. "Abschiedsessen") im indischen Restaurant Jewel of the Park in Victoria Park geplant. Nachdem unser lange geduldeter Mitbewohner Lubilo während meiner Reise vorzeitig das Haus verlassen musste, waren Shamila, Prijanke, Neha und Elvis mit dabei. Somit hatte ich gute Berater an meiner Seite, was von der Speisekarte zu wählen war. Die zwei Fleischgerichte und das vegetarische Gericht schmeckten beide sehr gut und auch die Schärfe des Essens konnte ich noch gut verkraften. Wie ihr seht, hatte ich noch einen vollen Tag, so dass es nicht verwunderlich war, dass ich meine letzte Nacht in Australien seelenruhig verschlief.

Dienstag, 8. Juli 2008: Der Tag der Abreise war gekommen. Bevor es jedoch mit dem Abschiednehmen weitergehen sollte, bin ich noch einmal nach Fremantle gefahren, um dort im Didgeridoo Shop das Didgeridoo zum Versand abzugeben. Da der Laden jedoch erst um 10:00h aufmachte, konnte ich vorher noch ein wenig durch den Ort laufen. Auf meinem Rückweg mit dem Zug in die Stadt fuhr ich ein letztes mal entlang des Indischen Ozeans aus Fremantle raus. In Hay St und Murray St suchte ich dann noch nach den letzten Souvenirs und wurde letztendlich auch im Australia Shop fündig.
Gegen Mittag war ich zurück in Bentley. Aung, Daniel, Elvis und Fabian hatten mir ein letztes BBQ im Sir James Mitchell Park in South Perth versprochen. Zwar war es an diesem Tag durch den Wind etwas frisch, dafür sorgte die Sonne aber noch für einen schönen Blick auf die City Skyline und den Kings Park. An die australische Gepflogenheit des BBQ hatten wir uns ganz schnell angepasst und haben eigentlich das ganze Jahr über immer mal wieder irgendwo gegrillt. Die BBQs im Park oder am Swan River werde ich auf jeden Fall auch vermissen. Als wir Fabian dann bei sich zu Hause abgesetzt hatten, musste ich auch ihm "Auf Wiedersehen" sagen. Da wir beide nicht nur zum Studieren hier waren, sondern auch Land und Leute erkunden wollten, haben wir im letzten Jahr einiges miteinander erlebt und dabei viel Spaß gehabt. Ich bin mir sicher, dass wir uns auf jeden Fall mal wieder irgendwo und irgendwann sehen werden.

Dann ging es zurück nach Hause, wo ich die letzten Stunden bis zur Abreise aussitzen und noch ein Formalitäten mit meiner Vermieterin Louise klären musste. Shamila und Prijanke hatten sich bereiterklärt mich gegen 19:30h zum Flughafen zu fahren. Bevor es soweit war, ging ich noch einmal zu den Freunden aus unit 2, wo ich Aung, Daniel und Alex "Goodbye" und "See you" sagte. Mal sehen, ob es auf einer Asien-Reise mit Ihnen wirklich mal ein Wiedersehen in Malaysia oder Singapur gibt. In meinem Haus verabschiedete ich mich dann von Elvis und Neha, die beide im zweiten Semester für eine etwas lebhaftere Atmosphäre gesorgt hatten. Shamila und Prijanke brachten mich noch bis zum Flughafen.

Dass mein Koffer beim Einchecken 26 kg bei erlaubten 20 kg auf die Waage brachte, war noch kein Problem. Allerdings musste ich mir später eine Sondererlaubnis für mein 11 kg schweres Handgepäck holen, da normalerweise nur 7 kg zugelassen sind. Weil der Rucksack ohne Laptop und Zubehör jedoch nur 8 kg gewesen wäre, drückte man auch hier am Emirates Schalter ein Auge zu. Am Check-In hatte ich dann Björn getroffen, einen deutschen Backpacker aus Krefeld, den ich in Exmouth kurz durch Stella kennengelernt hatte. Dort war uns bereits aufgefallen, dass wir am selben Tag abreisen würden. Das Warten auf den Abflug fiel uns gemeinsam wahrscheinlich einfacher. Wir erzählten von den Erlebnissen der letzten Tour und wie die Zeit fern der Heimat gelaufen ist. Uns beiden war aber auch klar, dass das nach Hause kommen zunächst komisch sein wird.

Die Boeing 777 hob um 22:30h pünktlich Richtung Dubai ab. Da der Flug nicht ausgebucht war, hatten wir im hinteren Teil der Maschine viel Platz, so dass ich es mir während des 10-stündigen Flugs gemütlich machen konnte und einen Großteil der Flugzeit verschlief. Schließlich musste ich ja auch ausgeschlafen sein, um das Abenteuer Dubai zu genießen.

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