Dienstag, 31. Juli 2007

Western Australia Driver's Licence

Heute morgen war ich im licensing centre (dt. Straßenverkehrsamt) in West Perth, um mir meinen deutschen Führerschein in eine W. A. driver's licence umwandeln zu lassen.

Ich hatte zwar zuvor schon den internationalen Führerschein in Deutschland beantragt, da die hier aber weder den deutschen Personalausweis, noch Führerschein als Dokument zur Identifikation anerkennen und man für eine proof of age card eine ortsansässige Person finden muss, die bestätigt, einen seit mindestens 12 Monaten zu kennen, war ich in den letzten Wochen ständig gezwungen, meinen Reisepass mit mir rumzutragen.

Auf die Dauer wäre das sicherlich ganz schön unbequem gewesen, mal ganz abgesehen von dem Risiko, diesen möglicherweise verlieren zu können. Der Reisepass ist ja nicht gerade handlich und passt auch nicht so einfach in die Geldbörse.

Montag, 30. Juli 2007

Erster Vorlesungstag

Heute hatte ich den ersten Tag als richtiger Student an der Curtin University of Technology. Jetzt heißt es also - nach nur 2 Wochen "Ferien" zwischen der letzten Prüfung in Aachen und dem Beginn hier in Perth - wieder Schulbank drücken und Bücher schleppen.

In den letzten Tagen hat es hier so viel geregnet, dass das Wasser teilweise auf den Straßen stehen bleibt. Dummerweise fängt es anscheinend immer genau dann an zu regnen, wenn ich das Haus verlasse. So war ich auch heute Morgen gerade die 500m zum IGA Supermarkt gegangen, als wieder mal eine heftige Schauer einsetzte. Wenn das so weiter geht, muss ich mir wohl doch mal einen Regenschirm zu legen.

Nichtsdestotrotz habe ich natürlich meinen Weg zur Uni fortgesetzt. In den sehr gut ausgestatteten Computerlabors, die zum Teil übrigens 23 Stunden am Tag zugänglich sind, habe ich mir zunächst noch ein paar Vorlesungsunterlagen ausgedruckt, bevor es dann zur ersten Veranstaltung ging.

Wie ich euch bereits geschrieben hatte, habe ich das Tutorium in Strategic Management bei Torsten, der auch im Studiengang DBS AC an der Fachhochschule Aachen studiert hat. Er war gerade heute Morgen erst wieder aus Deutschland eingeflogen und konnte sich an meine E-Mails zum Leben & Studieren in Perth erinnern. Auch Katharina, die Deutsche aus Groningen/NL, ist mit mir in dieser kleinen Lerngruppe von etwas weniger als 20 Leuten. Das Tutorial besteht aus "learning by doing": Hier werden u. a. wissenschaftliche Artikel diskutiert, Fallstudien bearbeitet und das theoretisch erlernte Wissen angewandt. Demnächst werde ich in Strategic Management an einem Gruppenprojekt über die Airline Qantas arbeiten, die dazugehörige Präsentation und der Report fließen in die Abschlussnote mit 30% ein. Daneben ist im Semester ein Strategic Portfolio zu erstellen (20%) und letztendlich dann noch die Abschlussarbeit zu schreiben (40%). Die restlichen 10% ergeben sich aus der Mitarbeit in den Tutorien. Wie ihr seht, wird man also während des Semesters hier ganz schön gefordert.

Nach der Mittagspause ging es dann zu Australian Studies, einer Unit speziell für internationale Studierende, um diesen die Kultur und Geschichte Australiens näher zu bringen. Hier nehmen Studenten aller Herrn Länder teil: Amerika, Chile, Brasilien, England, Nord Irland, Niederlande, Finnland... Auch in diesem Kurs war mit Anika wieder eine Deutsche zu finden, die aus Dresden stammt, in Potsdam studiert, und hier für ein Semester Sport studiert. Die Endnote in Australian Studies setzt sich aus zwei Berichten (je 20%)über die anstehenden Exkursionen (Art Gallery of Western Australia, Fremantle, Perth Mint, Northbridge) sowie einem Assignment (50%) über die kulturellen Unterschiede zwischen Australien und dem Heimatland zusammen.

Morgen habe ich jetzt erstmal wieder frei. Ist auch dringend notwendig, um den Kühlschrank aufzufüllen und die Wäsche zu machen.

Sonntag, 29. Juli 2007

How are you?

Bei einigen internationalen Studenten scheint sich das landestypische "Hi! How are you?" (dt. "Hi! Wie geht es dir?") schon eingeprägt zu haben. Eigentlich kann ich keine Unterhaltung mehr ohne diese Fragestellung beginnen. Im Supermarkt gelingt es mir inzwischen, darüber hinweg zu hören oder nur ein "Yaeh, I am fine!" zu brummeln. Schließlich will man ja nicht den ganzen Verkehr an der Kasse aufhalten und die Kassiererin mit seinen kleinen, alltäglichen Problemchen belästigen.

Final Countdown

Heute ist der letzte freie Tag bevor morgen dann endlich die Vorlesungen starten. Ich bin echt voller Vorfreude auf das, was mich da erwartet.

Um 11:00h beginne ich mit einem Tutorial in Strategic Management. Lustigerweise ist mein Tutor Torsten, der vor zwei Jahren genau wie ich im Rahmen des DBS von Aachen nach Perth kam, um hier seinen Abschluss zu machen. Inzwischen arbeitet er als Tutor an der Curtin University und macht einen Master in Accounting.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause folgt dann von 14:00h - 17:00h die erste Veranstaltung in Australian Studies. Diese Vorlesung wird von vielen Gaststudenten gehört, u. a. nimmt auch Esa aus Finnland daran teil. Im Terminplan der Veranstaltungen sind übrigens einige Exkursionen aufgelistet, so dass das sicherlich recht "unterhaltsam" wird.

Wie mein erster Schul- bzw. wohl ehr Unitag war, werde ich euch sicherlich an dieser Stelle dann wieder berichten.

Zion Food Fest

Am Abend fand dann das Zion Food Fest im Recreation Centre in Queens Park statt.

Bei live Musik wurden in dieser Turnhalle an zahlreichen kleinen Ständen bzw. ehr Tischen verschiedenste Leckereien angeboten. Empfehlenswert war die „fried ice cream“ (dt. frittierte Eiscreme) sowie der „potato cake“ (dt. Kartoffelkuchen). Spezialitäten aus Fernost habe ich diesmal übrigens nicht probiert.

P. S.: Da der Nachbar wohl seine Sicherheitseinstellungen verschärft hat, ist das mit dem Internet momentan nicht so einfach. Hoffe, dass wir das Internet bald zum Laufen kriegen.

Samstag, 28. Juli 2007

North Perth

Auf der Suche nach einem Fahrrad hat es Alex, Aung und mich heute Morgen nach North Perth verschlagen. Obwohl uns am Telefon eine große Auswahl von günstigen, gebrauchten Fahrrädern versprochen wurde, war auch dieser Weg umsonst. In meiner Größe gab es nur ein Rennrad sowie ein teures Mountainbike.

Anschließend haben wir ein wenig North Perth erkundet, wobei es dort außer Restaurants, Supermärkte und sonstige Läden nicht sonderlich viel zu sehen gab. Letztendlich haben wir dann noch eine Runde Pool Billard gespielt. Obwohl Aung und Alex anscheinend ihre gesamte Jugend in solchen Billard-Hallen verbracht haben, habe ich mich nicht schlecht geschlagen.

Freitag, 27. Juli 2007

Wide-Wide West

Auf der Suche nach einem guten und günstigen 2nd Hand Fahrrad dürfte ich heute unfreiwilligerweise die Weiten West Australiens kennen lernen. Dazu braucht man also noch nicht einmal ins Outback zu fahren...In den gelben Seiten hatte ich gesehen, dass am Albany Highway mehrere Fahrradgeschäfte angesiedelt sind. Mein Vermieter Dennis, der heute Morgen hier war, um den Einbau der Sicherheitsgitter am Haus zu kontrollieren, hatte sich angeboten, mich dorthin mitzunehmen.

Gesagt getan, also setzte er mich bei Balmore Cycles, 838 Albany Hwy in East Victoria Park aus. Insgesamt standen 5 Shops auf meiner Liste. Dass ich vom ersten bis zum letzten Geschäft 1440 Albany Highway die drei Stadtteile East Victoria Park, St. James und Cannington durchqueren würde, war mir leider zu dem Zeitpunkt nicht bewusst.

Letztendlich waren die ganzen Mühen auch noch umsonst: Das billigste gebrauchte Fahrrad war in allen Läden teurer als das günstigste Neue. Jetzt werde ich wohl mal die Kleinanzeigen durchforsten.

Australischer Zoll

Das Paket aus der Heimat beinhaltete einen Vermerk "Opened by Australian Post for inspections by Customs", d. h. der Inhalt wurde vom australischen Zoll, der wohl ziemlich strikt sein soll, kontrolliert. An den Schuhen, wie bei der Einreise, kann es diesmal aber nicht gelegen haben. Diese waren nämlich noch schön zusammen verpackt.

Steffen hatte mir vorher erzählt, dass sie aus seinen Paketen mal Tintenpatronen und Schokolade als "Proben" entnommen habe. Jetzt musste ich von Leuten lesen, die für die Reinigung ihres Fahrrads durch den Zoll 250€ bezahlen mussten, da die Beamten noch Matschspritzer am Rahmen gefunden hatten.

Falls jemand also in nächster Zeit einen Trip nach Australien planen sollte: Schuhe putzen und vorher über die "Customs Quarantine Rules" informieren.

Paket aus der Heimat

Heute Morgen wurde ich um kurz vor 08:00h vom Parcel Service aus dem Bett geholt. Nach nur acht Tagen Versand hat mich das erste Paket von Deutschland bzw. Holland, wo das Porto anscheinend deutlich günstiger ist, in Australien erreicht.

Passend zum momentanen "Christmas in July" war dann auch die Spannung beim Auspacken fast so groß, wie unter dem Tannenbaum. Meine Eltern haben mir neben einem persönlichen Brief u. a. das für die anstehenden "Assignments" (dt. Hausarbeiten) lebensnotwendige "Großwörterbuch für Experten und Universität" von Pons geschickt, DVDs von René, Badelatschen, einen Pullover sowie T-Shirts und eine kurze Hose für den Sommer, der hoffentlich bald kommt.

Desweiteren beinhaltete das Paket drei Bundesliga Sonderhefte. Ich hoffe mal, dass da auch über die 2. Liga berichtet wird. Wahrscheinlich wird es hier wohl unmöglich sein, Gladbach-Spiele am TV zu verfolgen. Oder kennt von euch einer eine Möglichkeit? Ansonsten werde ich wohl, wie viele Leute 1954 beim Wunder von Bern, die Spiele nur über Radiomitschnitte erleben können und hoffen, dass das Wunder des direkten Wiederaufstiegs wahr wird.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Englische Tastatur

Für das unten stehende kurze Post über die deutschen Nachrichten in Australien habe ich knapp 10 Minuten gebraucht, da ich hier an der Uni noch mit der englischen Tastatur zu kämpfen habe.

Wie ihr seht, sind die Zeichen und teilweise auch die Buchstaben anders angeordnet als auf der deutschen Tastatur. Da vertauscht man schon mal ganz schnell ein "z" mit einem "y" oder sucht vergeblich nach den Umlauten auf der Tastatur.

Dank Wikipedia weiss ich aber jetzt, wie ich mir die ä, ö, ü erstellen kann.

DW-TV zum Frühstück

Heute Morgen habe ich erstmal deutsche Nachrichten hier im TV gesehen. Pünktlich zum Frühstück um 08:00h überträgt der australische Sender SBS täglich die Nachrichten von Deutsche Welle TV aus Berlin.

Dazu lese ich noch den Heinsberger Lokalteil von AZ-Web und höre gelegentlich den Live-Stream von 100,5. Somit kann ich mich jetzt auch am anderen Ende der Welt regelmäßig über die aktuelle Lage in der Heimat auf dem Laufenden halten.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Vorlesungsfrei und trotzdem in der Uni?!

Das hätte es wohl in Aachen nie gegeben...auch wenn es, wie hier bis zur Fachhochschule nur 15 Minuten gewesen wären.

Der Zeitplan der Orientierungswoche beinhaltete für heute keinerlei Veranstaltungen. Dennoch machte ich mich auf dem Weg zur Curtin University, um Leute zu treffen, Unterrichtsmaterial zu besorgen, die Bibliothek zu erkunden und einfach auf dem Campus meine Zeit zu verbringen. Das ist hier alles sehr "einladend" mit Sitzecken, Grünanlagen, Wasserspielen... gestaltet und hat an manchen Stellen etwas von einem Urlaubspark. Auf der Curtin Homepage könnt ihr euch durch 360° Panorama Videos hiervon selber ein Bild machen.

Ob das noch immer so auf mich wirkt, wenn nächste Woche der "Ernst des Lebens" beginnt, wird sich zeigen. Solltet ihr euch übrigens schon einmal gefragt haben, wofür denn dieses Curtin steht, findet ihr hier die Antwort.

Ocean 13

Gestern Abend war ich mit Peter, Alex, Juliane aus Amerika und ein paar anderen Leuten, deren Namen ich mir aber gar nicht alle merken konnte, im Hoyts Cinema, wo wir uns nach Waffeln und Eiscreme dann den Film Ocean 13 angesehen haben.

Die vielen neuen Namen und Gesichter muss ich zuerst noch verarbeitet kriegen. Da die Asiaten in meinen Augen doch noch immer alle recht ähnlich aussehen, bin ich mir oft unsicher, ob ich die Person denn zuvor schon einmal getroffen habe.

Dagegen habe ich jedoch feststellen können, dass man sich an die Sprache recht schnell gewöhnen kann. Die Simpsons um 18:00h gehören zum täglichen TV Programm und auch dem Kinofilm konnte ich recht gut folgen ohne jeden Satz in meinem Hirn auf Deutsch übersetzen zu müssen. Wahrscheinlich ist das gar nicht so verkehrt, ohne deutsche Kommilitonen den Schritt zu wagen.

Achja, wer Ocean 11 und Ocean 12 gern gesehen hat, für den wird auch Ocean 13 ein kurzweiliges Vergnügen sein.

Dienstag, 24. Juli 2007

Sausages - Typisch Deutsch?

Heute Mittag habe ich mich auf ein Experiment eingelassen, das leider wenig erfolgreich war.

Nachdem mir in den letzten Tagen hier viele Leute von "German sausages" vorgeschwärmt hatten, dachte ich doch auch mal versuchen zu müssen, was die denn da drunter so verstehen. Doch das, was sich da nach dem Wasserbad bei mir auf dem Teller befand, waren weder Brühwürstchen, noch Weißwürstchen noch irgendeine andere Wurstart, die ich jemals in Deutschland schon mal gegessen haben sollte.

Kann mir einer erklären was das war? Anfangs sahen die aus, wie kleine Brühwürstchen, nachdem sie aus dem Wasser kamen, waren die Würste irgendwie gräulich. Essbar waren sie erst, als ich den Darm in dem das Fleisch verpackt war, von der Wurst entfernt hatte.

Vielleicht besuche ich demnächst doch mal das Restaurant "Alt Heidelberg" in Northbridge, das traditionelle, deutsche Kost verspricht.

Kängurus

Muss ich mir etwa Sorgen um meine Mitbewohner machen? Nein, ich meine diesmal nicht meine housemates, sondern die zahlreichen Kängurus, die diesen Kontinent bevölkern.

Wie ich heute der Netzeitung entnommen habe, wurden jetzt in Kalifornien / USA "Adidas Fussballschuhe aus Kanguruleder verboten". Schon bald könnte der amerikanische Gouverneuer Schwarzenegger aber ein Gesetz vorliegen haben, das die Verarbeitung von Kanguru-Leder erlaubt.

Wer diese Tiere wie ich einmal aus der Nähe erleben dürfte, weiß, wie zutraulich sie sein können. Unvorstellbar, dass Kängurus bewusst gejagt und getötet werden sollen, um dann später daraus Schuhe zu fertigen. In der "zivilisierten Welt" töten wir doch auch keine Hunde, die als des Menschen besten Freund gelten, um ihnen ans Fell zu gehen.

Montag, 23. Juli 2007

Dresscode in Perth

Was den lokalen Dresscode angeht, kann ich euch berichten, dass hier alles möglich ist und alles geht. In der Sonne ist es tagsüber angenehm warm, steht man im Schatten oder dort, wo es etwas windet, kann man doch nicht ganz verdrängen, dass wohl gerade Winter ist. Dazu gesellen sich seit dem Wochenende teilweise heftige Regenschauern.

Dies spiegelt sich auch in der Kleidung der Leute wieder. Während die einen mit Shorts, T-Shirts und Flip-Flops durch die Gegend laufen, wählen die anderen lieber dicke Wollpullover, Jacke und Winterstiefel.

Dazu noch am Rande bemerkt: In den Nächten ist es hier recht kalt und zugig in den Häusern. Meine asiatischen Nachbarn schlafen daher teilweise mit Wollmütze und Handschuhen an im Bett. Nachdem ich zu Hause belächelt wurde, als ich überlegt habe mir eine Mütze einzupacken, muss ich da wohl so durch.

Und täglich grüsst das Murmeltier...

Mittlerweile bin ich bereits 10 Tage in Australien. Bei dem, was ich jedoch hier schon alles erleben dürfte, kommt mir das um einiges länger vor. Da stimmt wohl Franjos Eindruck von seinem Auslandssemester in Sydney, der sagte, dass es bisher die "intensivste Zeit" seines Lebens gewesen sei. Nichtsdestotrotz schleicht sich so langsam der Alltag ein: aufstehen, duschen, frühstücken, einkaufen...und zwischendurch wird noch regelmäßig zur Universität gegangen. "Wie Urlaub" ist das also nicht mehr!

Dennoch bin ich froh momentan dort leben zu dürfen, wo andere Urlaub machen. Dass die Entscheidung für Perth richtig war, zeigt auch Rabeas Blog. Sie hat mit mir zusammen an der Fachhochschule Aachen im Schwerpunkt Marketing studiert und macht ein Auslandssemester am RMIT in Melbourne, wo es momentan bei 6 Grad wohl recht winterlich kalt ist.

Burswood Entertainment

Ein Tag ohne Post - das kann doch nicht sein! Also: Am heutigen Abend waren wir im Burswood Entertainment Complex, wo man neben Restaurants, Bars, Theater... auch ein Kasino finden kann.

Da es im Kasino für alle neuen Mitglieder freie Getränke gab, haben wir uns da mal reingewagt. Die Spielgutscheine wurden beim Roulett eingelöst, wobei unser Motto "all red" (dt. "Alles auf rot!") lautete. Letztendlich sind wir +/- Null rausgegangen, so dass im Anschluss noch ein kleines Fast Food Meal drin war.

Samstag, 21. Juli 2007

Discover Perth Tour

Heute stand die vom International Students’ Commitee (ISC) organisierte „Discover Perth Tour“ auf dem Plan, die uns zum Caversham Wildlife Park, der Margaret River Chocolate Company, der Mondo Nougat Factory, der Sandalford Winery und dem Hillarys Boat Harbour führte.
  • Im Wildlife Park kam es endlich zur ersten Begegnung mit Kangaroos. Die Tiere sind so zutraulich, dass sie den Menschen aus der Hand fressen. Daneben konnte ich auch Koalas beobachten, die übrigens bis zu 20 Stunden am Tag schlafen und daher nicht so lebhaft waren. Typisch für Australien waren auch die Quokkas und die dicken Wombats, die bis zu 40 kg wiegen können. Leider wurde der Aufenthalt im Park von einer heftigen Regenschauer gestört, so dass wir hier auf jeden Fall noch einmal vorbeischauen werden.
  • Nach dem ersten aufregenden Stop begann in der Margaret River Chocolate Company dann der Teil der Tour, der wohl ehr an eine Kaffeefahrt erinnerte. In einer großen Fabrikhalle konnte man Schokolade kosten und kaufen. Der Beginn und das Ende der Produktionslinie konnte durch ein Fenster beobachtet werden.
  • Danach ging es dann weiter zur Mondo Nougat Factory. Da am heutigen Samstag dort nicht gearbeitet wurde, war der Einblick in die Produktion recht unspektakulär. Als Entschädigung gab es für jeden einen kleinen Nougatblock.
  • Das zweite Highlight unserer Tour nach dem Wildlife Park war die Sandalford Winery, die meinen Erwartungen mehr als gerecht wurde. Die sieben Weinsorten wurden weniger getestet, denn vernichtet. Dazu wurden Cracker und Käse gereicht. Alex und ich hatten uns dazu strategisch klug an dem Tisch mit den wenigsten Leuten platziert, so dass ich in einer Runde mit Studenten aus Mauritius, Kanada, USA, Malaysia, Indien, Schweden und von den Seychellen erstmals hier einen heben dürfte. Wann erlebt man so etwas mal? Da die Asiaten recht zeitig schlapp machten, dürften wir uns dann auch noch über deren Reste hermachen. Julien aus Mauritius, ein wirklich verrückter Kerl, hätte ich beinah zum Bus tragen müssen.
  • Zur Entspannung ging es letztendlich an den Hillarys Boat Harbour, wo es erstmals Fish & Chips gab. Dies ist ein wirklich schöner Hafen, an dem die Möwen einem die Fritten fast vom Teller essen.

Wie ihr seht, gab es heute einiges zu erleben. Endlich habe ich die ersten Kangaroo Fotos schießen können. Während der Tour habe ich übrigens auch zwei weitere Deutsche getroffen, die aus Bremen stammen, sowie Esa aus Finnland und Stephanie aus Frankreich. Umgeben von all den Asiaten merkt man erst, wie ähnlich sich auch die Europäer alle sind.

Passion

Heute Abend waren wir auf Pia's Geburtstag zum Pizzabacken eingeladen. Jetzt bin ich endlich auch dahinter gestiegen, was hinter dieser Passion group steckt. Passion ist eine christliche Studentenvereinigung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Leute zusammenzubringen, zu integrieren und auf verschiedenen Events zu sozialisieren. Dazu wird sich regelmäßig freitags in einer so genannten "cell group" getroffen.

Ein Großteil der Asiaten scheint sehr religiös zu sein, wobei ich bisher gar nicht wusste, dass es dort so viele Christen gibt. Dennoch sind diese Treffen keine "Gebetsstunden" und es wird auch nicht versucht, andere zu missionieren. Das ganze scheint nichts anderes zu sein, als eine Gruppe von Freunden, die gemeinsam ihre Zeit verbringen und Neulingen den Start an der Uni erleichtern wollen.

Dennoch...was zu trinken gab es auch auf der Geburtstagsfeier nicht. Ich arbeite aber dran, mein Netztwerk auszubauen: Matteo, der Italiener aus dem Flugzeug, hat mir gemailt und will sich auf ein Bierchen treffen. Zudem habe ich eben einen Honky (Person aus Hong Kong) wieder getroffen, der bereits in Vancouver / Kanada studiert hat, behauptet trinkfest zu sein und sich auch gerne mal die universitätseigene Taverne von innen ansehen möchte.

Freitag, 20. Juli 2007

Neue Anschrift

Soeben habe ich die erste Post hier in Australien erhalten. Sollte mir jemand von euch schreiben wollen, dann versucht es hier:

Unit 1
117 Walpole Street
Bentley WA 6102
Australia

Der grüne Pfeil in der google map weist auf unser Haus. Der graue Bereich östlich des Golfplatzes und südlich der Hayman Road ist der Campus. Jetzt könnt ihr vielleicht erahnen, wie groß das Gelände ist. Richtung Norden geht es dann in die Stadt und den Central Business District (CBD). Dazu muss man den Swan River überqueren. Da ich jetzt im Besitz einer Smartrider Card bin, wird das Busfahren günstiger und einfacher werden.

Übrigens ist meine deutsche Mobilnummer ab sofort nicht mehr aktiv!

Deutsche Studenten

Nachdem ich gestern auf der Bustour Simon aus Pforzheim kennengelernt habe, stand ich eben nichtsahnend an der Bushaltestelle des Einkaufszentrum, als ich plötzlich deutsche Stimmen um mich herum hörte.

Anne und Kathrin studieren Business an der Universität in Groningen/NL und sind jetzt für ein Semester als exchange students hier an der Curtin University. Anne wird auch Strategic Management hören, so dass wir uns sicher wieder über den Weg laufen.

Twilight Tour

Heute gab es zum erstenmal Regen hier in Perth. Pünktlich zum Start der Twilight Tour nach Fremantle, Cottesloe Beach und in den Kings Park war Petrus aber wieder auf unserer Seite.

Fremantle ist eine alte Hafenstadt, wo wir etwa eine halbe Stunde am Strand verweilt sind. Hier habe ich auch den ersten Deutschen getroffen: Simon aus Pforzheim, der an der Curtin University Projektmanagement studiert. Des weiteren waren neben den Norwegern noch zwei Krankenschwestern aus Schweden (zumindest studieren die hier "nursing") und ein Mädel aus Maastricht mit von der Partie. Somit wird die EU-Fraktion wohl etwas größer.
Weiter ging es dann zum Cottesloe Beach, einem der wohl schönsten Strände in West Australien. Leider war es bereits zu dunkel, um Fotos vom kristallklaren Wasser zu machen. Die Wellen waren ganz schön heftig, dennoch soll man hier wohl viele Surfer finden.

Nachdem wir Sonntag bereits den Kings Park besucht und den Blick auf die Skyline genossen hatten, konnten wir jetzt die "City of lights" live erleben. Diesen Namen hat Perth sich übrigens verdient, da die Stadt so isoliert von der Umwelt ist, dass sie nachts leicht von amerikanischen Astronauten aus dem Weltall aus lokalisiert werden konnte.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Typisch asiatisch?!

Durch den hohen Anteil von Asiaten und asiatischer Gaststudenten, kann ich während meines Auslandsaufenthaltes direkt zwei Kulturkreise kennen lernen. Eine Zählung meinerseits an der Curtin Bushaltestelle und in unseren Häusern hat ergeben, dass auf 12 Personen 10 Asiaten bzw. asiatisch aussehende Personen kommen. Ich denke mal, dass das Viertel rund um die Uni da nicht als repräsentativ für Australien gesehen werden kann.

In den letzten Tagen bin ich häufig mit Aung Sitt unterwegs gewesen. Dabei habe ich eine asiatische Eigenart festgestellt, von der ich zu Hause schon mal (glaube von René) gehört habe und die ich jetzt hier bestätigen kann. Asiaten putzen sich nicht die Nase, sondern ziehen nach dem Niesen die ganze Zeit die Nase hoch und spucken das dann aus. Ich meine, dass René mir damals auch erklärt hat, dass Naseputzen ungesund sei und die das deshalb lieber auf diesem Weg lösen. In diesem Sinne „Guten Appetit“, falls ihr das gerade in der Mittagspause lest.

Enrolment done!

Heute stand meine offizielle Einschreibung als Student an der Curtin University an. Das läuft nicht mehr oder weniger bürokratisch ab, als bei uns: Kurse wählen, Stundenplan erstellen, Student ID Card abholen:

Aufgrund einer Überschneidung im Vorlesungsverzeichnis habe ich International Marketing gegen Strategic Management tauschen müssen. Der Stundenplan sieht noch ganz angenehm aus. Da man hier aber im Vergleich zu Deutschland auch während des Semesters schon richtig gefordert wird, werden die vorlesungsfreien Dienstage und Freitage wohl nicht wirklich frei bleiben.

Typisch Deutsch?!

Wenn man sich hier als Deutscher zu erkennen gibt, ist der Respekt und das Interesse der Leute ziemlich groß. Hier eine Auflistung der Dinge, die wohl anscheinend viele Asiaten mit Deutschland verbinden:

  • Deutsche Autos: BMW, Mercedes, VW und Audi werden hier ganz groß geschätzt.
  • Würstschen: Spricht man über deutsche Küche, fällt früher oder später immer das Wort „Sausages“. Von Würstchen scheinen die nicht genug zu kriegen. Ich habe Lewis jetzt das Wort Schnitzel beigebracht. Mit dem „Sch“ und dem „tz“ war das gar nicht so einfach.
  • Bier: Verdammt! Immer wieder werden wir als Trinknation dargestellt. Doch das schlimmste kommt noch. Die halten Heineken für eine Deutsche Biermarke. Ich habe das klargestellt und versucht zu erklären, dass dies eine Beleidigung des deutschen Reinheitsgebotes ist.
  • Fussball: Die Weltmeisterschaft ist vielen noch in Erinnerung und Oli Kahn scheint eine Art Nationalheld in Asien zu sein. Den kennt jeder.
  • Arnold Schwarzenegger: Ja, richtig! Der österreichische Terminator wird für einen Deutschen gehalten. Kann ich übrigens wie Arnie sprechen? „I will be back!“

Wird Zeit mal ein paar echte Aussies kennen zu lernen, um zu sehen, was die denn so von uns denken. Während der „international week“ sind nicht viele australische Studenten zu sehen, die stoßen wohl als domestic students nächste Woche dazu.

Passion Club

Alex, Aung Sitt und ich sind heute Abend der Einladung des Passion Clubs gefolgt. Eigentlich stand ja Eisessen und Kino auf dem Programm…aber wo schleppen cirka zwanzig Asiaten die Minderheit von 3 Afrikanern und mir als einzigen Europäer hin: zum Chinesen!

Wie ihr wisst, war ich erst einmal in meinem Leben beim Chinesen und einmal beim Thai, aber jetzt musste ich mich wohl auf das Abenteuer einlassen. Letztendlich habe ich auch gut zugelangt. Alex hat mir immer erklärt, was denn auf den Platten zu finden ist und ich habe auch von fast allem probiert. Es ist eben „International Business“, da muss ich mich wohl den Gepflogenheiten anpassen, auch wenn mein Magen noch ein bisschen zu verdauen hat.

Kann mir übrigens einer eine Erklärung dafür geben, warum wir in Deutschland kein bzw. kaum Tofu essen? Ohne Fleisch geht es einfach nicht, oder? Der fleißige Deutsche braucht halt seine Nährstoffe.

Dienstag, 17. Juli 2007

Time to make friends

"Time to make friends" (dt. "Zeit Freundschaften zu schließen") war das Motto der letztjährigen Weltmeisterschaft in Deutschland. Unter diesem Motto laufen wohl auch meine nächsten Tage ab. Hier mal ein kleiner Überblick, über das bevorstehende Programm:
  • Dienstag Abend: "Gelare Ice Cream & Movie night out". Dazu treffen wir uns um 18:00h mit den Leuten von Passion an der Curtin Bushaltestelle und fahre gemeinsam in die Stadt zum Eisessen und ins Kino zu gehen. Aung Sitt und Alex sind auch mit von der Partie.
  • Donnerstag Nachmittag: "Twilight Tour". Bustour nach Fremantle, wo der Hafen besichtigt werden kann. Danach geht es zum Cottesloe Beache einem der schönsten Strände von Perth. Endlich komme ich also ans Meer! Letzte Station ist Kings Park, wo die Skyline der "City of lights" dann bei Nacht bewundert werden kann.
  • Samstag: Discover Perth Tour. Insgesamt stehen bei dieser Tour 5 spots auf dem Programm. Im Caversham Wildlife Park werde ich dann sicherlich das erste Foto von einem Kangaroo schießen können. Weiter geht es zur Sandalford Winery...hört sich ziemlich stark nach einer Weinprobe, wie auf Zypern, an. Dann weiter zur Margaret River Chocolate Comapny, wo es sicher auch was zu naschen geben wird. Damit noch nicht genug, quasi zum Nachtisch folgt ein Besuch in der Mondo Nougat Factory. Oder waren das doch noch die Vorspeisen? Abschließend erfolgt Lunch mit Meeresblick am Hillarys Boat Harbour.
Da werden sicherlich interessante Fotos bei rauskommen, um hier mal für etwas mehr Farbe neben dem ganzen Text zu sorgen.

Treasure Hunt @ Curtin

Heute stand "Treasure Hunt" auf dem Programm, um den Campus und die nähere Umgebung zu erkunden....und da gibt es einiges zu sehen. Christopher, der letztes Jahr hier war, sagte, der Campus sei wie ein eigenes Universum.
Ich habe mit Euvyn aus Norwegen und einem Post-Grad Journalismus Studenten aus Asien, die beide auch mit mir auf Wohnungsuche waren, ein Team gebildet. Irgendwie läuft man sich doch immer wieder über den Weg. Nach der Mittagspause haben wir den Spaß aber dann beendet und ich habe mich wichtigerem zugewendet.

Eileen brauchte noch meine beglaubigten Zeugnisunterlagen, um morgen das Enrolment zu vollenden. Dann bekomme ich endlich auch meine Student ID Card und den Netzzugang an der Uni. Für die von mir gewählten Kurse, die ich euch gestern geschrieben habe, habe ich mir dann 3 Bücher kaufen müssen. Während des ganzen Studiums in Aachen habe ich mir übrigens nur 1 Buch gekauft. Im Second Hand Bookshop der Guild war das ganze aber noch recht erschwinglich.

Skype verbindet

Einen Post muss ich noch nachlegen für heute. Wie ihr seht, nutze ich den Hotspot meines Nachbarns gewaltig aus. So kam es auch, dass ich mit Daniel zum ersten mal Skype getestet habe. Und: Es funktioniert!

Da meine asiatischen Freunde kein Bier trinken wollten, haben wir uns dann kurzer Hand einen genehmigt. Dafür war Cheng sich natürlich nicht zu schade. Ich hatte 20:20h Ortszeit, bei Daniel, der momentan noch "Schulferien" hat, 14:20h.Anschließend ging die Konferenz dann mit meinen Eltern und Christian weiter. Ich hoffe, demnächst den ein oder anderen von euch in meinem "Virtual Pub" begrüßen zu dürfen. Einfach Skype installieren, mich als Kontakt einfügen und schon kann es losgehen.

Montag, 16. Juli 2007

Home sweet home

Ich hoffe, dass das mit den ersten Bildern geklappt hat.
  • Links oben: Meine Schlafstätte. Zum Glück ist gerade Schlussverkauf, da wurde einem das Bettzeug fast hinterhergeworfen. Warum sollte man das eigentlich vor Gebrauch waschen? Habe ich nicht gemacht, da ich bisher nur eine Garnitur habe. Hoffe, dass schadet nicht!
  • Links unten: Der "hanger" ist quasi mein Kleiderschrank...eben nur ohne Schrank. Aber das bin ich ja auch aus dem Keller von zu Hause so gewohnt. Also man fühlt sich schon heimisch.
  • Mitte: Das Zentrum der Macht, wie Elmar sagen würde. Von hier aus halte ich euch auf dem Laufenden. Übrigens habe ich nicht so viel Zeit, wie es aussieht. Ich schreibe mir die Posts etappenweise in Word und wenn dann gerade mal Internetverbindung besteht geht es raus.
  • Rechts: Mein neues zu Hause! Ihr seht die 2 Wohneinheiten, die direkt hintereinander liegen. Hinter dem Fenster in der Mitte des Bildes ist mein Zimmer. Am "Vorgarten" muss noch fleißig gearbeitet werden.

Mönchengladbach olé

Es hat sich mal wieder bewahrheitet: Als Gladbachfan ist man überall auf der Welt gerne gesehen! Einer der „Passion“-People fragte mich, woher ich denn genau aus Deutschland stamme. Ich versuchte ihm zu erklären, dass meine Heimatort im westlichsten Punkt Deutschlands liegt und man von dort aus in 15 Minuten in den Niederlanden und 40 Minuten in Belgien sein kann. Das sorgt immer wieder für aufsehen, da man sich hier in den Weiten Australiens nicht vorstellen kann, dass Europa „so eng“ ist. Somit fing er an zu raten, welche Stadt denn wohl in der Nähe sei: Stuttgart, Kaiserslautern… Ich fragte, ob er Kaiserslautern noch von der WM in Erinnerung hat, wo die Italiener die Socceroos mit einem unverdienten Elfmetertor aus dem Turnier geschmissen haben, und erklärte ihm, dass er weiter in Norden muss. „So, which town is in the north? Bochum?“ Da hatte ich genug und fragte, ob er denn nicht Borussia Mönchengladbach kennt. „Sure, Mönchengladbach! Craig Moore…he is going to retire!“ O. K., ich werde versuchen ihm beim nächsten mal beizubringen, nicht die „Axt“ Craig Moore, der ehe nur da war, um die Minibar im Hotel zu leeren, mit Gladbach zu verbinden, sondern Leute, wie Netzer, Heynckes, Criens, Effenberg, Andersson, Neuville, Comper…oder wie heißen die ganzen Cracks noch mal, die jetzt die Raute im Herzen tragen dürfen.

P. S.: Dazu eine kleine Anekdote am Rande, die ich mir nicht verkneifen kann. Während unserer AIDA Kreuzfahrt im Jahr 2004 habe ich in Kairo an den Pyramiden und auf der Kameltour natürlich das Trikot getragen. In einem Papyrus-Laden sprach mich ein Ägypter dann an: „Mönchengladbach, right?“. Das glaubt mein Bruder mir bis heute noch nicht. Doch selbst am anderen Ende der Welt sind wir (noch) eine Marke! Wird übrigens mal wieder Zeit international zu spielen…

Westfield Carousel Shopping

So, komme soeben mal wieder vom Einkaufen zurück. Ein elektrischer Heizofen für die kalten Nächte zum Preis von 29,95 $ (= 18,88 €) ist jetzt mein eigen. Dafür lohnt sich wohl nicht zu frieren. Im Target Markt gab es passend zu „Christmas in July“ am Eingang übrigens künstliche Weihnachtsbäume zu kaufen. Weil der aber nicht mehr in mein Zimmer passt, musste ich ihn leider links liegen lassen. Stattdessen laufe ich jetzt wie ein waschechter Aussie-Surfer auf Flip-Flops durchs Haus, da die hier die gute Adilette nicht zu kennen scheinen. Da muss ich mir wohl doch ein paar bequeme Badelatschen, die nicht zwischen den Zehen schneiden, beim nächsten Packet mitschicken lassen.

Enrolment briefing @ Curtin

Heute stand der erste Termin an der Curtin University an. Mit Alex, Kelvin und noch einem weiteren Kollegen aus Unit 2, die alle Business studieren, habe ich mich daher heute Morgen, um 08:20h auf dem Weg zur Uni gemacht. Zu Fuß braucht man bis zur Uni Bushaltestelle eine knappe Viertelstunde, innerhalb von weiteren 15 Minuten war dann auch das richtige Gebäude auf dem Campus gefunden.

Zunächst bekam man hier ein Informationspaket in die Hand gedrückt mit all den Infos, die man als Student so braucht. Dann wurde die Umgebung gecheckt: etwa 80% Asiaten würde ich sagen…für mich sehen die noch alle gleich aus, Alex konnte am Aussehen und Kleidungsstil erkennen, wer denn von wo war. Ein paar europäisch aussehende Studenten habe ich auch gesehen, zumindest schien ihr blondes oder braunes Haar und weißes Gesicht aus der Masse heraus.

Nach einer kurzen Einweisung über das Einschreibeverfahren ging es für Alex und mich dann auf Campuserkundungstour. Die Jungs & Mädels von „Passion“, einer Studentenvereinigung der 4 Unis in Perth, wirkten mit ihren ganzen Flyern zunächst nicht anders als die Ticketieros auf Mallorca…nur, dass die einem diesmal wirklich weiterhelfen konnten. Der Einladung zum Zion Food Fest werden wir sicherlich folgen, da es dort etwas zu essen zu geben scheint. Pia hat uns dann in der Bibliothek noch Zugriff aufs Internet besorgt, so dass ich endlich meine Hausarbeit in BPL nach Deutschland schicken konnte.

Sodann habe ich bei Eileen mein „Enrolment“ (dt. „Einschreibung“) vorbereitet und mir passende Kurse aus dem Lehrangebot ausgesucht. Im nächsten Semester (Year 2007, Semester 2) werde ich nun also

hören. Da ich in der FH schon Personalwirtschaft hatte, brauche ich kein Human Ressource mehr zu belegen und dürfte diesen Kurs gegen Australian Studies tauschen. In meinem Studiengang DBS AC wird auf interkulturelle Beziehungen viel Wert gelegt, so dass das letztgenannte Modul, das mir von Eileen empfohlen wurde, denke ich auch passt. Nach der Kür kommt dann die Pflicht: Im zweiten Semester belege ich dann Strategic Management, Internationalmanagement (Pflichtkurse) und schreibe dann nebenbei an der bachelor thesis (dt. vgl. Diplomarbeit).

Jet-Lag verkraftet

In der Tat braucht man wohl anscheinend 3 Tage, um den Jet-Lag bei einer Zeitverschiebung von 6 Stunden wirklich wegzustecken. Seit der 3. Nacht (Samstag auf Sonntag) und dem Einzug ins eigene Haus konnte ich jetzt zwei Nächte hintereinander durchschlafen, ohne nachts hungrig wach zu werden. Übrigens meine Träume spielen sich überwiegend noch auf Deutsch ab.

Sonntag, 15. Juli 2007

Einkaufsliste

Beim Schreiben der Einkaufsliste für die morgige Einkaufstour ist mir eine Kuriosität aufgefallen, die zu Hause wohl nie so gekommen wäre: Beim nächsten Einkauf will ich mir für mein Zimmer einen Elektroofen gönnen, bevor ich hier noch krank werde. Andererseits hat Alex vorgeschlagen sich gemeinsam um einen Barbecue-Grill zu kümmern, um zwischen unseren Häusern grillen zu können.

Obwohl da fällt mir ein, so abwegig ist die Idee gar nicht. Haben wir bei mir nicht auch schon mal mit den Heizstrahlern von Stefan die Grillsaison im März eröffnet? Naja, fürs Grillen wird jedenfalls Zeit! Bisher standen übrigens Ravioli und Chili auf dem Speiseplan, beides sehr schmackhaft. Demnächst werde ich wohl mein Niveau etwas steigern.

Ein Prosit auf Victoria Bitter!

Nachdem David mich mit Soja Milch „abgefüllt“ hat, habe ich heute mal das Angebot im lokalen bottle shop gecheckt. Dort gab es eine große Auswahl an Bier, u. a. Warsteiner und Becks. Da ich das aber auch zu Hause hätte haben können, entschloss ich mich auf Anraten von Andy dazu Victoria Bitter in Dosen zu kaufen. Die Preise sind echt nicht angenehm: 2,40 $ (= 1,51 €) für eine 0,375 Liter-Dose. Umgerechnet wären das also 1,32 € für eine 0,33 Liter-Dose Bitburger und das ohne Pfand. Soll ich die Prioritäten meiner Einkaufsliste ändern und den heater gegen ein home draf set (dt. „Hausbrauerei“) tauschen? Zumindest der norwegische Mitbewohner Magnus kann über diese Preise noch immer lachen und geht Abend für Abend „Clubbing“.

Busfahren in Perth

Selbst beim Busfahren kann man hier kulturelle Unterschiede erleben, von denen ich euch berichten möchte.

Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Werbung im deutschen TV, in der ein Mann den Bus betritt, jeden begrüsst, sich nach dem Wohlbefinden erkundet und sich beim Verlassen des Busses noch persönliche vom Fahrer verabschiedet.

In Australien scheint das Realität zu sein. Hier einige Eindrücke von der Fahrt zum Kings Park: An einer Haltestelle blieb der Bus etwas länger stehen, um dort auf einen etwas älteren Mann zu warten, der wohl auf dem Weg zur Haltestelle war. Der Mann betrat den Bus, bedankte sich dann beim Fahrer und wendete sich mit einem Nicken und „Thank you“ an alle Insassen des Busses. Als dieser dann aufstieg, verabschiedete er sich (gerade) von uns mit einem freundlich „See you!“ (dt. „Man sieht sich!“). Übrigens immer dann, wenn Leute an einer Haltestelle den Bus verlassen, winkt der letzte der aussteigt dem Busfahrer und sagt „Thank you!“ oder wie der ältere Mann „Thank you, Mr. Busdriver!“.

Kings Park

Heute waren wir also erstmals als „Touristen“ in Perth unterwegs, um ein wenig Sightseeing zu machen. Von der Bushaltestelle, die quasi vor der Haustür liegt, fährt die Linie 34 regelmäßig in die Innenstadt und Richtung Einkaufszentrum. Das ganze kostet gerade mal 0,90 $ (= 0,57 €) und in der Stadt verkehren 3 Buslinien, die sogar kostenlos sind. Da kann man sich also nicht beschweren.

An der Bushaltestelle habe ich auch die erste Begegnung mit einem Aborigenee gemacht, die hier mitten unter uns bzw. wir mitten unter ihnen leben. Aborigenees sehen nicht alle so aus, wie der Herr auf meinem Bild Reiseführer, sondern tragen Jeans und T-Shirt, wie du und ich. Wie es so üblich ist in Australien, hat der Gute dann auch versucht mit uns eine Konversation anzufangen. Sein Slang war wirklich grausam und ich hatte echt Probleme ihn zu verstehen.

Vom Bushof sind wir dann weiter zum Kings Park, das ist, wie der „Englische Garten“ in München, die grüne Lunge der Stadt.

Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die Skyline und den Swanriver. Gemeinsam mit Aung Sitt und Alex bin ich dann einen Fusspfad durch den botanischen Garten abgegangen, der über Bücken praktisch durch die Bäume führt. Es gibt Stellen im Park da hat der Rasen Qualität eines Golfplatzes. Da sieht man wohl die englischen Ursprünge.

Zu den Fotos:

  • Oben links: Aung (Singapur) und Alex (Malaysia) vor dem Brückenpfad durch die Baumkronen im botanischen Garten.
  • Unten links: Studieren unter Palmen...das hört sich doch gar nicht so schlecht an. ;-)
  • Mitte: Der Fußweg durch die Baumgipfel.
  • Rechts: Die Skyline von Perth. Ihr seht also...ich bin angekommen!

Image der Deutschen

Gut, dass ich als "Botschafter Deutschlands" nach Australien gekommen bin, denn ich glaube hier muss einiges klargestellt und Vorurteile aus den Weg geräumt werden. Hier 3 Erfahrungen, der letzten Tage, die uns Deutsche als ewige Trinker dastehen lassen:

  • Während der Taxifahrt fragte mich der Fahrer, woher ich denn komme. Nachdem ich ihm erklärt habe, dass ich aus Deutschland komme und für ein Jahr in Perth bleiben werde, war sein zweiter Satz "So, you are missing the Oktoberfest this year!?" (dt. "Dann vermisst du ja das Oktoberfest dieses Jahr). Anscheinend hält man auch hier Bayern für Deutschland. :-) Es stellte sich dann heraus, dass der gute Mann 1997 extra für das Oktoberfest nach Deutschland gekommen ist. Beschämt musste ich dann eingestehen, noch nie da gewesen zu sein.
  • Alex aus Malaysia aus unit 2 fragte mich plötzlich aus heiterem Himmel "You drink a lot?" (dt. "Trinkst du viel?"). Er wollte dann von mir wissen, ob ich denn 3 Flaschen Bier vertragen würde. Ich erwiderte "During which period of time? One evening or one hour?" :-) Er erklärte mir dann, dass er sich nach einer Flasche besser zu Bett begeben würde. Ich habe versucht ihn zu trösten und die Erklärung mit dem fehlenden Gen gebracht.
  • Als ich abends dann am Rechner saß, um die Hausarbeit für BPL fertig zu stellen, kam mein housemate David, der ebenfalls Malaise ist, und gab mir eine Soja Milch aus. Was man hier nicht alles so probiert? Nachdem ich dazu "Cheers" (dt. "Prost") sagte, lachte er und fragte "Do you drink beer?" (dt. "Trinkst du Bier?"). Ich habe ihm erklärt, dass ich ganz gerne mal ein paar Bierchen trinken gehe und ihm dann die Story mit dem Taxifahrer erzählt. Um ihm zu zeigen, wie ein Maß Bier aussieht haben wir dann die Fotos auf dem digitalen Bilderrahmen von unseren München-Touren angesehen. Er war begeistert! Im Gegensatz zu Alex trinkt David nämlich Bier und sagt, dass das in seiner Branche so üblich sei um sich zu sozialisieren...quasi wie bei uns! Damit wäre die Sache mit den Genen wohl widerlegt. Ich habe ihm versprochen, dann beim nächsten mal ein Bier statt eine Milch auszugeben.
Jetzt muss ich nur sehen, wo ich hier Bier herkriege. In Supermärkten gibt es das nicht zu kaufen, für alle alkoholischen Getränke muss man extra einen "liquid store" aufsuchen. Zufälligerweise ist der nächste auch nur 3 Gehminuten entfernt und hat 7 Tage die Woche geöffnet. Dann tue ich wohl mal was für die Völkerverständigung...

Mein neues "zu Hause"

Am Samstag Morgen hieß es Kofferpacken und mit dem gesamten Hab und Gut, was man so für ein Jahr dabei hat, die eigenen vier Wände beziehen.

Aung (unit 2), der Student aus Singapur, und ich (unit 1) haben uns für einen Neubauten entschieden, die tatsächlich auch noch in der letzten Bauphase sind. Heuti könnte hier gut gebraucht werden, da vor meinem Fenster noch gepflastert werden muss. Wegen des Baubooms in West Australien fehlt es an Handwerkern! Die Wohnung ist knapp 15 Gehminuten vom Campus entfernt und ein kleiner Supermarkt liegt um die Ecke.

Der "Komplex" besteht aus 2 Wohneinheiten (units), in denen jeweils 6 Leute wohnen, sich Küche, Wohn- und Essbereich und jeweils zu zweit ein Bad teilen. Meine Mitbewohner kommen aus Malaysia, Norwegen und Sri Lanka...ein Afrikaner fehlt noch. Wie ihr seht ein bunter Mix. Im anderen Haus, wo Aung wohnt, sind sonst alle aus Malaysia.

Das Zimmer ist schön hell und hat wie zu Hause einen Blick auf die Straße. Bett, Nachttisch und Schreibtisch habe ich so angeordnet, dass ich das Bett auch als "Sofa" nutzen kann. Einen Kleiderschrank sucht man vergeblich. Es gibt nur einen "hanger", d. h. eine Stange zwischen zwei Wänden. Mittlerweile habe ich mich hier richtig häuslich eingerichtet. Fotos werden sicher noch folgen!

Bei knapp 25 Grad im Winter (!) sind wir dann nach Mittag noch ein paar Haushaltsgegenstände und Lebensmittel im Karaware Shopping Center einkaufen gegangen. Die Vororte gefallen mir ziemlich gut: viel grün, u. a. auch Palmen, und recht ruhig. Ein freundliches "How are you?" und das Packen der Einkaufstüten gehört hier zum Service.

Am Abend habe ich mich dann mit Aung Sitt und Alex aus unit 2 verabredet gleich ein bisschen Sightseeing zu machen. Nach einer recht kalten Nacht (bei unisolierten Häusern nicht ganz angenehm), ist das Wetter wieder top: strahlend blauer Himmel! Also werden wir wahrscheinlich mal den Kings Park besuchen.

Kulturschock: Christmas in July?

Bevor ich ausgecheckt bin, habe ich mich in Northbridge noch auf der Suche nach einem Adapter gemacht. Die einzige "Shoppingmeile", die ganz in der Nähe des Hotels erwies sich jedoch nicht als richtiger Ort hierfür. Dennoch machte ich hier zwei Erlebnisse, die ich nicht vorenthalten will:

  1. In Perth wohnen sehr viele Asiaten, so dass deren Geschäfte wohl ganze Straßenzüge einnehmen. Selbst die Beschilderung der Läden war nicht in Englisch sondern Chinesisch oder sonstwie, so dass ich es lieber unterlassen habe, einen Fuß in die Läden reinzusetzen.
  2. Irgendwie steht hier am anderen Ende der Welt wohl doch alles auf dem Kopf. Die Australier scheinen auch weiße Weihnachten feiern zu wollen und haben daher ihr "Christmas in July". Passend dazu bin ich an einem deutschen Bäcker vorbeigekommen, der tatsächlich "German Christmas Stollen" anbot. Aber auf Schnee können die hier lange warten...es ist zwar Winter, aber tagsüber liegen die Temperaturen über 20 Grad. Wie ist das Wetter zu Hause? ;-)

Housing Service

Freitag Morgen 08:30h wurde ich von Andrew abgeholt, um mich auf der Suche nach einer Wohnung zu machen. Gemeinsam mit weiteren Neuankömmlingen aus aller Welt, wurde zunächst ein Formular ausgefüllt, um die Anforderungen an eine Bleibe zu erfassen.

Während sich die Mitarbeiter dann auf der Suche nach passenden Unterkünften machten, war ich bei Eileen Dallas, meiner Betreuerin an der Business School. Zum Glück hatte mir Andrew vorher gezeigt, wo das Gebäude zu finden ist, da ich mich sonst auf dem riesigen Campus sicherlich verlaufen hätte. Eileen war froh mich nach den ganzen Querelen, die es um meine Bewerbung gab, endlich an der Curtin University begrüßen zu dürfen. Mit ihr werde ich in den nächsten Tagen meine Kurse aussuchen und die letzten Formalitäten klären.

Sodann ging es nach einer Stunde weiter mit der Wohnungsuche. Chris, ein Österreicher, der für den Housing Servce arbeitet, fuhr mich und einen norwegischen Studenten zu 5 uni-nahen Wohnungen, von denen mir eigentlich nur die eine, aus der ich euch jetzt gerade schreibe, richtig gut gefiel (mehr dazu später).

Kurz entschlossen nahm ich dann auch ohne weitere Bedenkzeit nach der Rückkehr an der Uni den Hörer in die Hand, um die Vermieterin Louise anzurufen. Alles klar! Gemeinsam mit Aung aus Singapur wurde ich dann zum Haus gebracht, um den Vertrag zu unterschreiben. Nach nur 3 Stunden war somit ein Dach über dem Kopf im Stadtteil Bentley gefunden.

Louise fuhr uns dann noch ins Carousel einem riesen Shopping-Center, um Bettzeug zu kaufen. Das Einkaufszentrum ist vergleichbar mit dem Centro in Oberhausen, nur dass es hier weniger Modegeschäfte gibt, aber dafür alles Lebensnotwendige auf einem Fleck gibt. Von der Freundlichkeit der australischen Angestellten sollte man sich eine Scheibe abschneiden. Die Essensmeile darf da natürlich auch nicht fehlen. Bei McDonalds zahlt man übrigens für ein Menü $5,40 (etwa 3,40€). Wenn man sich den Big Mac Index ansieht, erkennt man das Fast-Food hier wohl günstiger ist als in Deutschland. Wie teuer ist denn da nochmal ein Menü?

Da Aung und ich noch immer auf der Suche nach brauchbaren Adaptern waren, ließen wir uns mit dem Taxi zur Uni fahren, um dort shoppen zu gehen. Hier waren wir aber "totally lost"...als wir den Elektroladen endlich gefunden haben, war der bereits geschlossen. Also ging es mit dem Bus in die Stadt, wo ich mich als Junge vom Land zuerst mal zurecht finden musste. Obwohl ich vergessen hatte mir die Adresse des Hotels aufzuschreiben, habe ich dieses Dank eines guten Orientierungsinns und der Skyline von Sydney als Orientierungspunkte letztendlich doch recht schnell gefunden. Also stand die letzte Nacht im Hotel an...