Samstag, 12. Juli 2008

Wieder zu Hause

"Wieder zu Hause" war das Motto der diesjährigen Aufstiegsfeier meiner Borussia. Jetzt bin auch ich wieder zu Hause angekommen.

Nach 2,5 eindrucksvollen Tagen in Dubai bin ich gestern Abend um 19:15h in Düsseldorf gelandet. Es ist schon noch irgendwie komisch: Broome, Perth, Dubai...Waldenrath!? Da muss ich mich wohl erstmal wieder dran gewöhnen.

Wie versprochen, werde ich hier in den nächsten Tagen noch Berichte und Fotos zu den letzten Wochen nachtragen bevor der "Mario in Australien"-Blog dann ruht.

Freitag, 11. Juli 2008

Dubai: Letzter Tag eines unvergesslichen Jahres

Heute war also der letzte Tag eines unvergesslichen, einjährigen Reiseerlebnisses gekommen. Da ich bis zur letzten Minute die Sache genießen wollte, hatte ich mir vorgenommen, auch noch den letzten Tag meiner Reise zu nutzen. Dabei hatte ich leider zunächst vergessen, dass freitags in islamischen Ländern nicht viel geht. Zumindest bis Mittag hatten viele Geschäfte und Touristenattraktionen geschlossen.

Daher hatte ich mich nach dem Frühstück einfach entschieden in ein Taxi zu steige und mich vom Fahrer zu Orten fahren zu lassen, die ich mir noch einmal aus der Nähe ansehen wollte. Taxifahren in Dubai kostet ja nicht viel, so konnte ich mir auch noch diese private Stadtrundfahrt gönnen. Hauptziel war natürlich noch mal das Burj al Arab. An dieses Hotel, das wohl jeder, der an Dubai denkt, im Kopf hat, wollte ich noch einmal näher herankommen. Und tatsächlich fuhr der Fahrer mit mir vor das exklusive Hotel vor - zumindest soweit, wie wir kamen. Das Hotel wird nämlich gut bewacht und von Zäunen und Mauern umgeben. Um nochmal eine bessere Sicht zu haben, ließ ich mich zum Jumeirah Beach fahren, dem Badestrand in Dubai. Von dort aus konnte ich auch erkennen, dass das Gebäude ja gar nicht im Wasser steht.
Weiter ging es dann noch einmal durch die Stadt, vorbei an der großen Emirates Mall, wo auch die Skihalle Ski Dubai zu finden ist, bei der man bei über 40° Celsius Außentemperatur tatsächlich auch Ski fahren kann. Auch das Burj Dubai, das derzeit höchste Gebäude der Welt, konnte ich mir noch einmal in der Vorbeifahrt ansehen. Es ist schon Wahnsinn, was hier gebaut wird.
Gegen Mittag wurde ich dann von Arabian Adventures an meinem Hotel Golden Sands 3 abgeholt, um den letzten Flug dieser Reise anzutreten. Hätte ich gewusst, wie chaotisch der Check-In hier abläuft hätte ich doch besser Nutzen vom Online Check-In gemacht. Die Araber verbreiten dort eine Hektik, die ich nach einem Jahr im "easy going" Australien wohl gar nicht mehr gewöhnt war. Zumindest hatte Emirates aber wieder ein Auge bei meinem Übergepäck von 25kg im Koffer zugedrückt, was wohl auch daran lag, dass der Flug wieder nicht ausgebucht war.

Um 14:45h Ortszeit stieg ich in das Flugzeug, das mich nach genau einem Jahr wieder auf deutschen Boden zurückbringen sollte. Einen Großteil der mehr als 8-stündigen Flugzeit habe ich einfach verschlafen. Die ganzen Eindrücke, die ich noch zu verarbeiten hatte, haben mich wohl doch ein wenig müde werden lassen. So landete ich um ca. 19:45h ausgeschlafen auf dem Düsseldorfer Airport, wo ich nachdem ich mein Gepäck wieder bei mir hatte dann von meinen Eltern in Empfang genommen wurde. Auf der Fahrt von Düsseldorf nach Waldenrath fielen mir die satten grünen Farben in der Natur hier auf. Gegen 21:00h fuhren wir in Waldenrath ein. Damit hatte meine lange Reise, die Lust auf mehr gemacht hat, ein Ende gefunden!

Donnerstag, 10. Juli 2008

Dubai: Sightseeing in UAE

Da die Vereinigten Arabischen Emirate wie der Name schon sagt nicht nur aus Dubai bestehen sondern insgesamt sieben Emirate hat, wollte ich mir an meinem zweiten Tag mal die anderen Seiten dieses Landes ansehen. Für den Morgen hatte ich mir daher die A Tale of Two Cities - Tour of Sharjah and Ajman gebucht. Bei Temperaturen von über 36° C und hoher Luftfeuchtigkeit wurde unsere Reisegruppe - bestehend aus lediglich aus 5 Personen - zunächst zur King Faisal Moschee in Sharjah gefahren. Diese Moschee ist die größte in UAE und die zweitgrößte Moschee der Welt. Weiter ging es dann durch das traditionelle Sharjah, das wegen seines strikten Alkoholverbots auch "trockenes Emirat" genannt wird, nach Ajman, wo wir zunächst das Ajman Museum besuchten. Der Australier in unserer kleinen Reisegruppe meinte hier übrigens bei mir einen australischen Akzent herausgehört zu haben. Wahrscheinlich war das aber nur wegen des souverän hervorgebrachten "No worries", das nach einem Jahr in Fleisch und Blut übergegangen ist. Nach dem Besuch in dem 150 Jahre alten Haus einer wohlhabenden Perlenhändler Familie, das die traditionelle Bauweise zeigte, ging es dann zum Al Arsah Souk, einem der verbliebenen traditionellen Märkte, wo man von Antiquitäten (u.a. ein Hitler Kopf), Schmuck, Teppichen bis zu Korallen alles bekommen konnte. Zum Glück konnte ich den jungen Händler davon überzeugen, dass ich wegen meines Übergepäcks keinen Teppich mehr mitnehmen kann und auch kein Geschenk für meine Frau brauche. Am Creek ging es dann vorbei an den alten Dhows und Ölplattformen, die dort für Wartungsarbeiten lagen, zum Blue Souk der nächsten, mehr modernen Markthalle. Da Dubai ein Paradies für Einkäufer und Schnäppchenjäger ist, habe ich hier mal versucht um eine Casio Exilim zu feilchen und hatte den Händler von $260 auf $190 gedrückt. Jedoch kannte ich keine aktuellen Vergleichspreise von zu Hause und habe es deshalb sein lassen. Auf dem Rückweg nach Dubai erzählte uns der Reiseführer noch einige wissenswerte Details: 1 Liter Benzin kostet in Dubai 0,25€, in den UAE leben und arbeiten etwa 80% Exptriates, nur 4% der einheimischen Emirati arbeiten...der Rest lässt sein Geld arbeiten. Nach diesen Erlebnissen stand erstmal wieder Mittagsruhe im Hotel an.

Für den Spätnachmittag und Abend hatte ich mich dann noch für die Sundowner - Dune Dinner Safari angemeldet. Am Hotel wurde ich dafür mit einem 4WD Jeep abgeholt und es ging raus in die Wüste. Dabei musste ich erfahren, dass die Kamele hier langsam Angst um ihren Lebensraum kriegen, da die Scheichs alles zubauen. So befand sich z.B. mitten im Niergendwo schon eine riesen Shopping Mall, da dort demnächst ein neuer Stadtteil entstehen soll. Vorbei am Trainingscamp für Rennkamele ging es dann rein in die Wüste, wo wir etwa eine Stunde lang 4 WD Spaß hatten. Der Sonnenuntergang war aufgrund des durch die hohe Luftfeuchtigkeit ziemlich grauen Himmels wenig beeindruckend. Nach einem kurzen Besuch an einer Kamelfarm ging es dann in ein für Touristen hergerichtetes Beduinen Camp.
Sehr klischeehaft wurde hier von arabischen Tee, Henna Tattoos, Kamelritt, Shisha Bar bis hin zum Bauchtanz alles geboten, was der Tourist so mit arabischen Ländern verbinden soll. Das dabei servierte Essen war hervorragend und das Bier versetzte mich gleich wieder zurück nach Australien. Es gab nämlich Foster's "proudly Australian" in "Premium Quality". Um dieses Bier zu trinken, was anscheinend jeder auf der Welt für typisch australisch hält dort aber kaum ausgeschenkt wird, musste ich also erstmal in ein Beduinen Camp nach Dubai kommen. Dennoch bot es bei 42° Celsius im Wüstensand die erhoffte Erfrischung.
Zum Abschluss des Abends wurden dann die Lichter erloschen, um den Sternenhimmel über der Wüste zu betrachten. Auch diesmal sorgte der Dunst dafür, dass es weniger spektakulär aussah als erwartet. Naja, vielleicht hatte ich einfach auch noch die frischen Bilder vom Karijini Nationalpark in meinem Kopf. Nach all diesen Highlights ging es dann zurück zum Hotel, wo ich mich todmüde ins Bett fallen ließ, um für meinen letzten Reisetag Kraft zu sammeln.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Dubai: Mehr Schein als Sein?!

Flughafen Dubai - morgens 5:15h, 35° Celsius! Nachdem ich planmäßig in Dubai gelandet war und mich auf dem etwas unübersichtlichen Transit-Flughafen schnell orientiert hatte, fand ich mein Empfangskomitee. Wie versprochen hielt ein mit einem roten Jacket gekleideter Mitarbeiter von Arabian Adventures noch vor dem Kofferausgabe ein Schild hoch auf dem u.a. auch mein Name zu finden war.

Nachdem die Formalitäten geklärt waren, ging es raus aus dem klimatisierten Flughafen in das Emirat am Persischen Golf. Es war so, wie ich es aus dem Fernsehen kannte: Über eine breite 8- spurige Straße ging es vorbei an eindrucksvoller Architektur in die Stadt. Allerdings war der Himmel nicht wie ich es aus Australien gewohnt war herrlich blau, sondern wegen der extrem hohen Luftfeuchtigkeit dunstig grau. Da sich momentan schon auf die Zeit vorbereitet wird wenn in etwa 10 Jahren die Ölreserven des Emirates erloschen sind, wird in Dubai gerade ziemlich viel gebaut und man findet ein Hotel neben dem anderen. Die Stadt hat dadurch momentan ehr den Charm einer Großbaustelle. Mein King Size Apartment in Golden Sands 3 war nach den Hostels und Camps der letzten Wochen wie eine Luxusherberge. Standesgemäß wurde ich vom Kofferträger hier auch mit "Master" angesprochen.

Nach dem Einchecken ging ich erstmal in die Stadt, um mir etwas zu essen zu besorgen. Das Leben in Dubai erwies sich als recht günstig. Für mein vorgezogenes Lunch am Morgen mit einer Pizzaecke, Schokoladenteilchen und Orangensaft zahlte ich gerade mal 1,50€. Da ich noch ein straffes Programm vor mir hatte, zog ich mich zuerst mal in mein klimatisiertes Zimmer zurück, um noch eine Stunde Schlaf nachzuholen.

Am Nachmittag ging es dann nämlich auf die Stadtrundfahrt "Dubai - City of Merchants" (dt. "Stadt der Händler"). Die Busfahrt vom Hotel zum Treffpunkt führte unter anderem am Burj Dubai vorbei, das mit etwa 900 Metern das höchste Bauwerk der Welt ist. Die City Tour begann am Burj Al Arab, dem einzigen 7 Sterne Hotel der Welt und Wahrzeichen des neuen Dubais am Jumeirah Beach. Anschließend führte unser Weg vorbei an der Küste mit der künstlichen Inselgruppe "The World" zur Jumeirah Moschee und in einen mehr traditionellen Altstadt-Bereich Dubais. Es wurde also ein interessanter Mix aus Tradition und Moderne geboten und ich erfuhr einiges Interessantes über das Leben in den Vereinigten Arabischen Emirate.
Nach dem Besuch der verwinkelten Altstadtgassen ging es dann ins Dubai Museum, wo die rasante Entwicklung Dubais innerhalb der letzten 50 Jahre vom Perlentaucherort und Handelszentrum zur Ölgoldgrube und Tourismushochburg eindrucksvoll dargestellt wurde. Später ging es dann mit einer Abra (dt. Wassertaxi) über den Dubai Creek, ein natürlicher Meeresarm der die Stadt teilt, zu den Gewürz- und Gold-Märkten. So viel Gold auf einen Fleck habe ich noch nie gesehen, aber auch gefälschte "Copy Watches" und DVDs wollten die fliegenden Händler an den Mann bringen. Ich ließ mir das Geld nicht aus der Tasche ziehen und gönnte mir lieber zum Abschluss des Tages für gerade mal 6 € ein großes Essen von dem zwei Personen hätten satt werden können im chinesisch/indischen Restaurant nahe des Hotels. Die hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen von mehr als 40° Celsius hatten mich doch ziemlich müde gemacht, so dass ich selbst über die Wiederholung des Bundesligaspiels Bayern gegen Stuttgart schnell einschlief.

Dienstag, 8. Juli 2008

Ein letzter Gruß aus Down Under

Die letzten zwei Tage waren noch einmal recht bewegend. Ich habe meinen kompletten Haushalt hier aufgelöst und ein großes Paket sowie das Didgeridoo vorab auf die Reise geschickt. Zudem habe ich mich von guten Freunden, die momentan noch hier in Perth sind, persönlich verabschieden können. Mehr zu den letzten Stunden in Perth wird auch später nachgetragen.

Eins ist klar: Die Zeit hier in Australien möchte ich nicht missen. Ich bin mir sicher, dass ich schon bald einiges vermissen werde. Ich bin mir aber auch sicher, dass in der Umgebung meiner Familie und Freunde der sogenannten "Rückkehrschock" nicht zu extrem sein wird.




Jetzt bin ich eigentlich startklar...obwohl es noch gut 2 Stunden sind bevor ich zum Flughafen fahren werde. Nächster Stop ist dann Dubai. Morgen früh erreiche ich das Emirat, wo ich mir in den kommenden 2,5 Tagen einiges ansehen möchte. Letzter Stop am Freitag Abend ist dann nach genau einem Jahr Düsseldorf. Wir sehen uns also schon bald wieder...

Time to say goodbye!

Montag, 7. Juli 2008: Nun war also die Zeit gekommen, Abschied von Perth und den Menschen zu nehmen, die mich im letzten Jahr hier begleitet hatten.

Den Montag Morgen musste ich aber zunächst noch mit Packen verbringen. Schließlich musste ich den Rucksack ein letztes mal auspacken und die ganzen Sachen noch in meinen Koffer und den zum Versand bereitstehenden Karton verteilen.

Gegen 11:00h hatte ich einen letzten Termin an der Curtin University. Die Bankberaterin bei BankWest gab bei der Auflösung meines Kontos mit dem Satz "You don't look really excited." (dt. "Du siehst nicht gerade begeistert aus.") meine Gemütslage zum Abschied gut wieder. Denn mit dem immer leerer werdenden Zimmer, musste ich einsehen, dass ich meine Zelte in Perth und Australien wohl für immer abbrechen werde und eine solch erlebnisreiche Zeit nicht mehr so schnell wieder kommen wird. Danach konnte ich mir bei der Betreuerin meiner Abschlussarbeit Vanessa noch die Benotung meines Projektes und ein Empfehlungsschreiben abholen. Zudem hatte sie eine Flasche südaustralischen Weins der Marke "Yalumba The Signature Cabernet Sauvignon-Shiraz 2003" für mich als Abschiedsgeschenk besorgt, nachdem ich mich bei der Abgabe der Arbeit schon mit Lindt Pralinen für ihre Unterstützung während des Semesters bedankt hatte. Bei der Wahl der Erstprüferin meiner Abschlussarbeit hatte ich wohl ein sehr glückliches Händchen. Mit einer so umfassenden und intensiven Betreuung hätte ich wohl vorher nie gerechnet. Ohne Vanessa wäre das Thema meiner Arbeit gar nicht möglich gewesen, da sie mir dafür einen Teil der Daten ihrer PhD Arbeit zur Verfügung gestellt hatte. Auch ihr schien die Arbeit mit mir viel Freude bereitet zu haben und so musste sie zum Abschied doch einmal kräftig Schlucken. Bis zum Schluss hatte sie noch immer versucht mich davon zu überzeugen, meinen Master an der Curtin University fortzusetzen. Doch mit dem Gedanken hatte ich abgeschlossen.

Nachdem mein indonesischer Mitbewohner Elvis mir dann das Kochen des Mittagessens abnahm, konnte ich endlich das Packen beenden. Aung fuhr mit mir am Nachmittag zum nahegelegenen Post Office, wo ich das Paket Richtung Heimat auf den Weg schicken wollte. Da ich jedoch etwas mehr als 20 kg in dem Karton hatte, musste ich vorher noch meine Vorlesungmitschriften aussortieren, so dass ich auf 19,7 kg Luftpost kam. Das ist kein günstiges Vergnügen. Eins ist klar: Wenn ich nochmal so etwas machen sollte, werde ich von vornherein weniger mitnehmen und mir nichts mehr schicken lassen.

Da ich den edlen Tropfen Wein nicht mit durch den Zoll nehmen konnte, musste sich darum an diesem Tag natürlich auch noch gekümmert werden. Meine besten Freunde Fabian und Rafiq sollten mir dabei Gesellschaft leisten, da Rafiq am nächsten Tag beim letzten BBQ nicht teilnehmen konnte. Also bin ich nach Lawson Street gefahren, um uns dort gemeinsam in Rafiqs Haus über den Wein und ein paar kühle Bier herzumachen. Damit ging das Ganze schon viel besser. Rafiq zeigte uns ein paar schöne Bilder von Pakistan, die uns wohl dazu einladen sollten, mal sein Heimatland zu besuchen. Da Rafiq auch schon seinen Besuch in Deutschland - im Speziellen Gummersbach - angekündigt hat, werden ich seine Einladung auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten.

Für den Abend hatten dann meine Mitbewohner aus 1/117 Walpole St mit mir ein "Farewell Dinner" (dt. "Abschiedsessen") im indischen Restaurant Jewel of the Park in Victoria Park geplant. Nachdem unser lange geduldeter Mitbewohner Lubilo während meiner Reise vorzeitig das Haus verlassen musste, waren Shamila, Prijanke, Neha und Elvis mit dabei. Somit hatte ich gute Berater an meiner Seite, was von der Speisekarte zu wählen war. Die zwei Fleischgerichte und das vegetarische Gericht schmeckten beide sehr gut und auch die Schärfe des Essens konnte ich noch gut verkraften. Wie ihr seht, hatte ich noch einen vollen Tag, so dass es nicht verwunderlich war, dass ich meine letzte Nacht in Australien seelenruhig verschlief.

Dienstag, 8. Juli 2008: Der Tag der Abreise war gekommen. Bevor es jedoch mit dem Abschiednehmen weitergehen sollte, bin ich noch einmal nach Fremantle gefahren, um dort im Didgeridoo Shop das Didgeridoo zum Versand abzugeben. Da der Laden jedoch erst um 10:00h aufmachte, konnte ich vorher noch ein wenig durch den Ort laufen. Auf meinem Rückweg mit dem Zug in die Stadt fuhr ich ein letztes mal entlang des Indischen Ozeans aus Fremantle raus. In Hay St und Murray St suchte ich dann noch nach den letzten Souvenirs und wurde letztendlich auch im Australia Shop fündig.
Gegen Mittag war ich zurück in Bentley. Aung, Daniel, Elvis und Fabian hatten mir ein letztes BBQ im Sir James Mitchell Park in South Perth versprochen. Zwar war es an diesem Tag durch den Wind etwas frisch, dafür sorgte die Sonne aber noch für einen schönen Blick auf die City Skyline und den Kings Park. An die australische Gepflogenheit des BBQ hatten wir uns ganz schnell angepasst und haben eigentlich das ganze Jahr über immer mal wieder irgendwo gegrillt. Die BBQs im Park oder am Swan River werde ich auf jeden Fall auch vermissen. Als wir Fabian dann bei sich zu Hause abgesetzt hatten, musste ich auch ihm "Auf Wiedersehen" sagen. Da wir beide nicht nur zum Studieren hier waren, sondern auch Land und Leute erkunden wollten, haben wir im letzten Jahr einiges miteinander erlebt und dabei viel Spaß gehabt. Ich bin mir sicher, dass wir uns auf jeden Fall mal wieder irgendwo und irgendwann sehen werden.

Dann ging es zurück nach Hause, wo ich die letzten Stunden bis zur Abreise aussitzen und noch ein Formalitäten mit meiner Vermieterin Louise klären musste. Shamila und Prijanke hatten sich bereiterklärt mich gegen 19:30h zum Flughafen zu fahren. Bevor es soweit war, ging ich noch einmal zu den Freunden aus unit 2, wo ich Aung, Daniel und Alex "Goodbye" und "See you" sagte. Mal sehen, ob es auf einer Asien-Reise mit Ihnen wirklich mal ein Wiedersehen in Malaysia oder Singapur gibt. In meinem Haus verabschiedete ich mich dann von Elvis und Neha, die beide im zweiten Semester für eine etwas lebhaftere Atmosphäre gesorgt hatten. Shamila und Prijanke brachten mich noch bis zum Flughafen.

Dass mein Koffer beim Einchecken 26 kg bei erlaubten 20 kg auf die Waage brachte, war noch kein Problem. Allerdings musste ich mir später eine Sondererlaubnis für mein 11 kg schweres Handgepäck holen, da normalerweise nur 7 kg zugelassen sind. Weil der Rucksack ohne Laptop und Zubehör jedoch nur 8 kg gewesen wäre, drückte man auch hier am Emirates Schalter ein Auge zu. Am Check-In hatte ich dann Björn getroffen, einen deutschen Backpacker aus Krefeld, den ich in Exmouth kurz durch Stella kennengelernt hatte. Dort war uns bereits aufgefallen, dass wir am selben Tag abreisen würden. Das Warten auf den Abflug fiel uns gemeinsam wahrscheinlich einfacher. Wir erzählten von den Erlebnissen der letzten Tour und wie die Zeit fern der Heimat gelaufen ist. Uns beiden war aber auch klar, dass das nach Hause kommen zunächst komisch sein wird.

Die Boeing 777 hob um 22:30h pünktlich Richtung Dubai ab. Da der Flug nicht ausgebucht war, hatten wir im hinteren Teil der Maschine viel Platz, so dass ich es mir während des 10-stündigen Flugs gemütlich machen konnte und einen Großteil der Flugzeit verschlief. Schließlich musste ich ja auch ausgeschlafen sein, um das Abenteuer Dubai zu genießen.

Zurück in Perth

Ich melde mich zurück von meiner Reise entlang der Nord-Westküste Australiens. Auf der letzten Reise von Perth nach Broome hatten wir eine super Zeit.

Unsere Reisegruppe war sehr nett und jeder hat zum Gelingen der Tour seinen Teil beigetragen. Die Reiseziele haben einmal mehr die Schönheit dieses Kontinents unterstrichen. Während der Tour habe ich einige eindrucksvolle Naturerlebnisse erfahren, u.a. bin ich neben einem 8-9 Meter langen Whaleshark geschwommen und wir haben unter dem sternenklaren Himmel im Karijini Nationalpark gecampt. Das Wetter war klasse. Während es in Perth momentan "winterliche" 16° sind, haben wir an den letzten Tagen 31° in Bromme gehabt.

Ich freue mich schon, das Ganze hier nach meiner Rückkehr nach Deutschland noch einmal Revue passieren zu lassen und hoffe, dass die letzten zwei Tage in Perth nicht zu hektisch werden.

Montag, 7. Juli 2008

Pardoo Roadhouse - Broome: Ende der Reise

Freitag, 4. Juli 2008: Als wir gegen kurz nach 14:00h nach 4225km das Ziel unserer Reise Broome erreicht hatten, und dort bei 31° Celsius unser Lunch am berühmten Cable Beach zu uns nahmen, wusste ich schon, dass ich mir für die letzten Tage in Australien, einen idealen Ort ausgesucht hatte. Im Norden von West Australien gibt es nämlich keinen Sommer und Winter, sondern hier gibt es eigentlich nur Regen- und Sommerzeit. Und die Aussichten für die nächsten Tage sollten noch einmal hervorragend sein.
Nach dem Lunch bot Zoltan uns eine kurze Stadtrundfahrt durch die Perlentaucherstadt an und zeigte uns die Highlights des beschaulichen Ortes. Am YHA Kimberley Klub angekommen, mussten Fabian und ich feststellen, dass man hier unsere Reservierung falsch aufgenommen hatte und so war ich froh, noch das letzte freie Bett in einem "12 share dorm" (dt. 12er Zimmer) für die nächsten zwei Nächte zu bekommen. Zum Abendessen gingen wir zunächst mit Yumi, die auch in unserem Hostel war, ins ausgestorbene Chinatown, um dort bei einem der Chinesen unser Dinner zu uns zu nehmen. Am Abend trafen wir uns mit der Reisegruppe im Divers Tavern noch auf ein Paar Bier, bevor an den nächsten Tagen alle ihre eigene Reise fortsetzten. Uns erwarteten noch zwei schöne Tage im sonnigen Broome, bevor wir dann am Sonntag zurück nach Perth flogen.

Samstag, 5. Juli 2008: Nach den Nächten im Swag war die Nacht im Bett im YHA sehr erholsam. Nachdem ich am Morgen schon mit Fabian bei McDonald's frühstücken war und den Wochenendmarkt besuchte hatte, trafen wir in unserem Hostel noch auf Stella und Katy, die an diesem Tag auch in unser Hostel zogen, sowie Linda und Judith. Gemeinsam gingen wir noch einmal nach Chinatown, um zu sehen, ob dort über Tag mehr los ist. Nach einer kurzen Erholungspause im YHA mit einer Partie Tischtennis und Kicker nutzten wir um 14:00h den kostenlosen Shuttlebus nach Cable Beach, wo Fabian, Judith, Yumi und ich für den Nachmittag einen Kamelritt gebucht hatten. Zunächst aber genossen wir aber noch die Sonne am Strand.
Da die Kamelritte zum Sonnenuntergang schon für Tage im Voraus ausgebucht waren, hatten wir uns für einen 30-minütigen Ritt am Nachmittag entschieden. Da man Kamele ja eigentlich nicht in Australien vermutet, konnten wir uns dieses touristische Erlebnis mit den vor Generationen aus Arabien importierten Transportkamelen nicht entgehen lassen. Nach dem Ritt blieben wir dann am Cable Beach, um uns den berühmten Sonnenuntergang von Broome über dem Meer anzusehen. Danach hatten wir noch gemeinsames Dinner im YHA.
Sonntag, 6. Juli: Nach einem ausgiebigen Frühstück in Chinatown hatten wir im Stadtzentrum das Sun Cinema gesehen, das als ältestes Kino der Welt einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde hat.
Dies veranlasste uns dazu, am Nachmittag Kung Fu Panda im Kino zusehen, auch wenn oder eben weil dieser Film im modernen Kino mit Klimaanlage gezeigt wurde. Später am Nachmittag ging es dann wieder an den Cable Beach, wo ich das letzte Bad im indischen Ozean hatte. Die Nähe zum Meer ist definitiv einer der Vorzüge des Lebens in Perth und Australien, den ich definitiv vermissen werde. Jeder Strandbesuch war doch irgendwie immer wie ein Tag Urlaub!Nachdem wir uns nocheinmal den Sonnenuntergang hier angesehen hatten, fuhren wir zurück zum YHA, um dort unser Gepäck aufzunehmen und die Rückkehr nach Perth anzutreten. Netterweise hatte sich eine von Stellas Freundinnen dazu bereiterklärt, uns zum kleinen Flughafen Broome International zu bringen, wo 19:50h unser Virgin Blue Flug Richtung Perth startete. Bei der ganzen Fliegerei im letzten Jahr dürfte ich doch noch einmal etwas Neues erleben: Mit einem Detektor wurden Abstriche auf meinen Handflächen, Schultern, Hosentaschen und Schuhen genommen, um mich auf explosive Stoffe zu untersuchen. Der 2,5-stündige Rückflug verdeutlichte noch einmal, welch eine Distanz wir in den letzten Tagen zurückgelegt hatten, wenn man sich überlegt, dass so lange auch ein Flug von Köln nach Mallorca dauert. Gegen 22:20 kamen wir planmäßig in Perth an. Mir wurde bewusst, dass meine lange Reise nun dem Ende zuging und ich aber in den nächsten zwei Tagen auch noch einiges auf dem Programm hatte.

Donnerstag, 3. Juli 2008

Karijini NP - Pardoo Roadhouse: Mining Boom in Western Australia

Nach den Naturerlebnissen der letzten Tagen ging es wieder zurück in die Zivilisation. Das Einkaufen bei Woolworths muss für manche Tourteilnehmer nach drei Tagen Bushcamp sehr beeindruckend gewesen sein. Der Weg nach Broome führte uns aber zunächst durch die "Mining" (dt. Abbau von Rohstoffen) Region im Nord-Westen Australiens, wo u.a. Gold, Eisenerz und Salz gewonnen werden. Dabei kamen wir auch wieder an Roadhouses vorbei, wo neben den Mienenarbeitern auch die Fahrer von Roadtrains nach stundenlanger Fahrt mal eine Pause einlegen. In der Hafenstadt Port Hedland wird das Eisenerz von mehr als 2,5 Kilometer langen Zügen zum Hafen transportiert, wo dieses dann auf 320 Meter lange Schiffe verfrachtet wird. Diese Schiffe können bis zu 220.000 Tonnen laden und steuern von dort aus meist China oder Indien an. Australien und insbesondere das rohstoffreiche West Australien profitiert derzeit von der gestiegenen Rohstoffnachfrage aus asiatischen Ländern.Nach einem Lunch am Hafen, machten wir uns auf den Weg zum letzten gemeinsamen Nachtlager unserer Tour. Auf einem Campingplatz am Pardoo Roadhouse, auf dem auch einige Minenarbeiter ihre Heimat gefunden haben, schliefen wir nach einer gemütlichen Erzählrunde am Abend in unseren Swags wieder unter freiem Himmel. Die Temperaturen luden dazu ein, während das dauernde Geblöke der Kühe in der Nacht ehr nervend war.

Karijini Nationalpark: Back to nature

Montag, 30. Juni 2008: Nachdem wir in den ersten Tagen bereits viele Kilometer hinter uns gelassen hatten, stand heute die letzte lange Tagesetappe im Bus an, nach der wir zunächst für drei Nächte unsere Zelte im Karijini Bushcamp aufschlugen.Da wieder mal frühes Aufstehen angesagt war und wir um 6:00h die Fahrt begannen, konnten wir den Sonnenaufgang aus dem Bus beobachten. Bis auf viel Buschland mit rote Erde (oxidiertes Eisenerz) in der Pilbara und einigen Roadhouses im Niergendwo gab es auf dem Weg in den Karijini Nationalpark wenig zu sehen.Bevor wir aber komplett die Zivilisation verließen, deckten Fabian und ich uns noch in der Mienenstadt Tom Price für die nächsten drei Tage mit einem Karton Victoria Bitter ein, das wir unter dem klaren Sternenhimmel mit dem von Zoltan zubereitete Chicken Curry genossen. Hier gab es sogar noch mehr Himmelskörper als damals in Gunnedah an der Ostküste zu sehen. Die Milchstraße war klar sichtbar und so deutlich, wie ich sie vorher noch nie in meinem Leben gesehen habe. Sogar Satelliten konnte man mit bloßem Auge auf ihrer Bahn um die Erde bewegen sehen. Für die Nacht zogen wir mit unseren "Aussie Swags" in die Mannschaftszelte.
Dienstag, 01. Juli 2008: Bis zu meiner Abreise aus Australien sollte es jetzt nur noch eine Woche sein. Für Wehmut war keine Zeit...ich war froh, diese verbleibende Zeit noch mit einigen Highlights auf der Reise genießen zu können.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Ei und Speck fuhren wir in das Karijini Nationalpark Visitor Centre, um uns ein Bild von der Entstehungsgeschichte dieses Nationalparks mit seinen vielen Schluchten und Gorges zu machen. Auf dem Weg zur Dales Gorge mit den Fortescue Falls sowie den Wasserlöchern Fern Pool und Circular Pool sahen wir am Straßenrand Kangaroos rumhüpfen. An diesem herrlich sonnigen Tag durchwanderten wir also das Gorge, in dem sich die 30 - 40m hohen orangen Wände der Schlucht im blauen Wasser wiederspiegelten. Bei dieser etwa 5-stündigen Wanderung über Wege des Schwierigkeitslevels 4 von 6 boten die recht kalten Wasserlöcher Erfrischung. Im Fern Pool suchte ich nach einem Ritual der Aborigines die Akzeptanz der Geister, indem ich versuchte, mit Wasser aus dem zweiten Wasserfall in meinem Mund einen Regenbogen zu erzeugen. Nach dieser Wanderung besuchten wir dann noch den Knox Gorge Lookout, um uns ein Bild davon zu machen, was uns am nächsten Tag erwarten sollte.Nachdem wir zum Dinner gegrillten Fisch hatten, packte sich ein Großteil der Reisegruppe die Swags, um die Nacht unter dem Sternbild Kreuz des Südens am Campfeuer zu verbringen. Am wärmenden Feuer erläuterte Zoltan uns, wie die Aborigines nicht die Sterne sondern die schwarzen Löcher zwischen den Himmelkörpern als Bilder (z.B. Emu) zur Orientierung nutzen. Dabei konnten ein paar Sternschnuppen beobachtet werden. Glücklicherweise entschied Stella, die höllische Angst vor Schlangen hat, sich schon nach 5 Minuten im Swag dazu, die Nacht doch lieber im Bus zu verbringen und beschwrte uns somit eine ruhige Nacht.Mittwoch, 2. Juli 2008: Knox Gorge ist Teil eines zusammenhängendes Schluchtensystems. Die heutige Strecke wird wegen seines steilen Auf- und Abstiegs sowie einiger erforderlicher Kletteraktionen zwischen den 120m hohen Felswänden als Level 5 eingestuft wird. Auch hier bot es sich bei den sommerlichen Temperaturen wieder an, von der Felsklippe direkt in einen natürlichen Pool zu springen.
Nach dem Lunch im Camp fuhren wir am Nachmittag zum Hammersley Gorge, das auch "Grandma Gorge" genannt wird, da man hier ohne viel zu wandern direkt ans Wasser kommt. Um jedoch in den Spa zu kommen, einem kleinen Pool, der direkt von einem Wasserfall gespeist wird, muss man eine glatte Steinfläche hochklettern und dann noch durch einen vorgelegenen kalten Pool schwimmen. Die Mühen wurden aber durch den Anblick definitiv belohnt.
Am Abend gab es dann mal wieder ein Aussie BBQ mit Steaks und Würstchen und die ersten Abschiede von Laura, Jo, Naomi und Miki standen an, da sie vom Karijini Nationalparkt ihre Rückkehr nach Perth antraten, während es für uns am nächsten Tag weiter Richtung Broome gehen sollte.