Bereits vor Franjos und Charlottes Reise nach Fiji hatten wir geplant, nach ihrer Rückkehr, das etwa 200 km nördlich von Sydney gelegene Port Stephens zu besuchen und dort ein Wochenende zu verbringen.
Dass wir mit den "Müllers" und "Meyers" unterwegs waren, zeigt wohl, dass ich ein bisschen ins deutsche Milieu hier gelangt bin. Insgesamt waren wir 8 Deutsche, die sich hier mehr oder weniger zufällig kennengelernt haben bzw. alle um ein paar Ecken untereinander kannten. Yusuf hatte wegen sonderbarer Vorfälle in der Nacht zuvor den Zug um 7:20h nach Newcastle nicht nehmen können.
Nach etwa vierstündiger Zug- und Busfahrt kamen wir im Melaleuca Backpacker am One Mile Beach an. Dieses Hostel kann man nicht zuletzt wegen der netten Hosts Michelle und Mick, die auf dem weitläufigen Grundstück auch viele Tiere wie z.B. das Kangaroo Josephine, Possums, einen sprechenden Kackatoo und Hunde halten, absolut weiterempfehlen.
Wir waren gerade noch rechtzeitig angekommen, um direkt nach dem Bezug der Zimmer von Mick nach Nelson Bay gebracht zu werden, wo wir mit Imagine Cruise eine 3,5-stündige Bootsfahrt zum Delfine beobachten und Schnorcheln unternahmen. Die Chance in Nelson Bay Delfine zu sehen, liegt über 90%.
Zum Sonnenuntergang fuhr Mick uns dann noch an die größte Wanderdüne der südlichen Hemisphäre. Sand soweit das Auge reicht... Am Strand sorgte Franjo mit ein paar Spielchen, deren Sinnhaftigkeit man nicht verstehen musste, noch für Belustigung der Gruppe und dabei entstanden auch ganz lustige Fotos.
Nach diesem ereignisreichen Tag gab es am Abend dann endlich ein großes Aussie BBQ - das wurde auch noch mal Zeit. Während die Mädels Salate und Brot zubereiteten, sorgten wir Jungens am Grill dafür, 8 hungrige Mäuler zu stopfen. Abschließend zeigten Franjo und Charlotte uns noch ihre Fotos von Fiji.
Während der Großteil der Mädels am Sonntag dann die Melaleuca Dünentour machte, wurden Charlotte, Franjo, Fabian und ich von Michelle im Militär Jeep zu Sand Dune Adventures gefahren, mit denen wir eine Stunde Quadbiking auf 400cc Quads gebucht hatten. Das machte riesen Spaß mit dem Quad durch die Dünenlandschaft zu heizen und sorgte für Nervenkitzel, wenn man die mehr als 20 Meter hohen Dünen herunterfuhr. Die zweistündige Wartezeit am Flughafen verbrachten wir mit Karten spielen.
Am Nachmittag stand dann Erholung am One Mile Beach an. Auf dem Rückweg zum Hostel sahen wir ganz unerwartet noch einen Koala über die grüne Wiese zum nächsten Eukalyptusbaum watscheln und diesen hochklettern. Da es so schön entspannt hier war und es auch für die nächsten Tage sonnige Aussichten gab, hatte ich mich dazu entschlossen kurzer Hand meinen Aufenthalt hier zu verlängern. Ich hatte endlich ein Stück von dem Australien wiedergefunden, das ich so sehr mag und in der großen, hektischen Stadt wohl manchmal vermisse.
Während sich die Mädels inklusive Fabian am Sonntag Abend also wieder Richtung Sydney aufmachten, blieben Franjo und Charlotte, deren große Australienrundreise von hier aus weiterging, mit mir noch weitere Tage in Port Stephens. Am Sonntag Abend waren wir auf Empfehlung eines Boaties beim "Open Mic" in der lokalen Bar. Naja, zumindest das Essen dort war gut und günstig. An diesem wolkenlosen Abend war der Sternenhimmel über Port Stephens beeindruckend, man konnte sogar die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen.
Montag machten wir dann mit Mick die Dünen Tour. Mit seinem 4 Wheel Drive fuhr er uns zunächst durch die Dünen zum Sandboarden. Auf der Tour bekamen wir Hintergründe zur Gegend vermittelt. So lernten wir zum Beispiel, dass der Nationalpark im Besitz eines Aborigines Stammes ist, der diesen für jeden frei zugänglich hält und dort auch Camping in mitten der Dünen gestattet. An einem Ort konnten wir noch Feuersteine, Pfeilspitzen sowie Tierknochen an einem Versammlungsort der Eingeborenen finden.
Nachmittags fuhren wir dann mit dem Bus zur Fingle Bay. Leider war die Landzunge, die den Strand mit einer Insel verbindet beim Regen und Unwetter der letzten Tage weggespült worden, so dass wir uns das eindrucksvolle Bild, der Landzunge nur vor unserem geistigen Auge ausmalen konnten. Nichtsdestotrotz war es ein schöne Strandspaziergang bei super Wetter.
Am Abend machten wir dann wieder mal ein BBQ und spielten lange Karten. Vom guten Duft des Gegrillten ließ sich auch ein Possum anlocken, das auf den Grill sprang, nachdem wir zum Glück fertig waren und die Platten sich auch abgekühlt hatten. Für mich ging es dann am nächsten Tag zurück nach Sydney, während Franjo und Charlotte ihre Reise nach Brisbane fortsetzten - leider wieder zwei, die in Sydney nur zur Durchreise waren. Es sei ihnen gegönnt. ;-)
Auch bei mir hat dieser Ausflug wieder Lust auf mehr Australien geweckt. In nur wenigen Tagen kommen meine Eltern zu Besuch, da stehen auch zwei ganz große australische Highlights auf dem Plan...
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