Surfen und Strandleben sind wohl zwei der Dinge, die man am ehesten mit Australien in Verbindung bringt. An diesem Wochenende habe ich daher am Surf Camp von WA Surf in Lancelin teilgenommen, um einmal das typisch australische Surferdasein zu erleben.
Samstag morgen bin ich 6:45h am Tourist Bus Stand auf der Wellington Street abgeholt worden, von wo aus es dann mit einem 4 WD-Jeep über 100 km Richtung Norden ging. Nachdem wir Perth hinter uns gelassen hatten, war in der ländlichen Gegend entlang der Strecke viel Buschland zu sehen. Weiter ging es nach Lancelin, wo wir unser Camp bezogen und direkt das Surfboard und Wetsuit ausgehändigt bekamen, um an den sehr schönen weißen Sandstrand zu gehen. Zunächst mal standen dann Trockenübungen auf Sand an. Mein Lehrer Matteo aus Chile erklärte uns, wie man in 4 Schritten auf dem Brett stehen soll. Gesagt getan: Also stürzten wir uns in die Wellen und ich musste erfahren, dass es nicht so einfach ist, wie es denn immer aussieht. Surfen hat aber auch viel mit Geduld und Timing zu tun, um die richtige Welle gut zu erwischen. Insgesamt haben wir an diesem Tag fast sechs Stunden auf dem Brett gestanden bzw. versucht zu stehen.
Nach einem leichten Lunch ging es dann zum Sandboarden in eine wüstenartige Gegend mit riesen Dünen. Neben Sandboardern kommen hier natürlich 4 WD- und Quad-Fahrer auf ihre Kosten. Sandboarden hat mit Snowboarden aber wenig gemeinsam. Trotz heftigen Rückenwind war es schon recht mühsam, mit dem Brett überhaupt in Schwung zu kommen. Am nur wenige Meter vom Camp entfernten Strand konnte ich dann die Sonne im Wasser versinken sehen. Den Abend verbrachte ich überwiegend mit den Amis von der University of Notre Dame. Wir ließen uns in die Bean Bags im Camp fallen und genossen gutes Essen mit ein paar erfrischenden Tooheys.
Surf Camp wird hier wörtlich genommen. Ich hatte die Wahl, die Nacht in einem Igluzelt oder einem original Aussie Swag zu verbringen, gegen den die "Dackelhütte" der Bundeswehr fast noch Luxus ist. Da das Wetter so schön war und der sternenklare Himmel sehr einladend war, hatte ich mir einen Swag genommen und mein Bett unter der klar sichtbaren Milchstraße aufgeschlagen. Das Surfen war schon ganz schön anstrengend, und so hatte ich keine Probleme damit, tief und fest in dieser Nacht in meinem Swag zu schlafen.Geweckt vom Vogelgezwitscher, begann der zweite Surftag gegen 8:30h mit einem recht spartanischen Frühstück. Danach ging es wieder an den Strand, um das gestern Erlernte weiter auszuüben. Mit einem größeren Brett fiel es mir leichter als am Vortag, mich auf dem Surfboard zu halten. Auch wenn es mich noch oft ins Wasser gehauen hat, konnte ich manche Welle doch sogar schon bis zum Strand nehmen. Nach 4 Stunden surfen gab es dann zum Lunch noch ein kleines BBQ. Bei den Essensmassen könnten sich die Jungs von WA Surf echt mal mehr ein Beispiel an der Crew der Ragamuffin II nehmen. Danach hieß es dann schon Abschied nehmen von Lancelin. Ich bin sehr froh, genau 100 Tage vor meiner Abreise aus Australien am Surf Camp teilgenommen und noch einmal etwas typisch australisches erlebt zu haben.
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