Montag, 30. Januar 2012

Chinese New Year

Sydney ist ein kultureller Schmelztiegel, wo mehr als 200 verschiedene Nationen leben. Neben deutschen Backpackern macht die asiatisch-stammende Bevölkerung einen Großteil der Bevölkerung aus. Laut Wikipedia lebten im Jahr 2006 hier fast 290.000 Chinesen, was 8% der Gesamtbevölkerung ausmacht (im Vergleich dazu ca. 87.000 Deutsche).

Seit über zwei Wochen wird hier bereits das chinesische Neujahrsfest mit verschiedenen Events gefeiert. Seit dem 23. Januar hat nämlich das Jahr des Drachen (Dragon) begonnen, das das Jahr des Hasens (Rabbit) abgelöst hat. Am ersten Wochenende war ich beim Festival Launch und den Markets im Belmore Park, wo es eine traditionelle "Fressmeile" gab. Als ausgewiesener Experte wurde ich vom koreanischen Pay-Tv zur Qualität meiner Nudeln interviewt.
 
Letzten Sonntag stand dann eine Lichterparade an, die von George Street nach Chinatown führte und ihren Abschluss mit einem Feuerwerk am Darling Harbour fand. Der Umzug hatte etwas vom "Rosenmontagszug" stellte hinter mir jemand am Straßenrand fest. In der Tat war es ein sehr farbenfrohes Spektakel mit Drachentänzern, Kung Fu-Kämpfern, Veteranen, Köchen, Schulgruppen,... 
 
 
German Night, Australia Day und Chinese New Year alles in nur 14 Tagen... Das liebe ich an dieser Stadt!

Samstag, 28. Januar 2012

Wenn ich groß bin möchte ich "Flashpacker" werden...

Heute Morgen bin ich beim Surfen auf Internetseiten von Hostels über den Begriff "Falshpacker" gestolpert, der mir bislang unbekannt war. 

Meine Internetrecherche kam zu dem Ergebnis, dass es sich hierbei wohl um einen Rechtschreibfehler handelt und es eigentlich "Flashpacker" heißen soll. Doch auch der Begriff sagte mir nichts, bis ich auf diesen interessanten Artikel in einem Reiseblog stieß. Und auch der Duden liefert dazu eine Definition:
"Backpacker, die erwachsen geworden sind und mittlerweile Geld verdienen aber immer noch gerne individuell reisen; Im Gegensatz zum sehr kostenbewußten Backpacker geben Flashpacker gerne Geld für mehr Komfort aus und reisen oft mit Laptop, teurer Kamera und Smartphone."
Interessant, das bin ja ich! :-)  
  • "Backpacker die erwachsen geworden sind"- Ja, dass muss ich wohl einsehen. Auf meinem Flug von Frankfurt über Singapur nach Auckland traf ich auf Backpacker, die gerade erst ihr Abitur gemacht hatten und denen ich mit meiner Erfahrung aus Australien Ratschläge geben konnte. Ich fragte mich selbst, ob ich nicht doch vielleicht zu alt für das Ganze bin.
  • "und mittlerweile Geld verdienen" - Ja, das habe ich und mache ich gerade. Reisen ist eins meiner größten Hobbies, bei dem ich das Geld, das ich verdiene, auch gerne ausgebe, um Neues zu erkunden und Erfahrungen zu machen.
  • "aber immer noch gerne individuell reisen" - Ja, den letzten richtigen Pauschalurlaub hatte ich vor 10 Jahren auf Mallorca glaub ich. Zum Urlaub machen, war das auch ganz schön! Nur am Strand rum räkeln würde mir heute eher nicht mehr reichen.
  • "geben Flashpacker gerne Geld für mehr Komfort aus" - Ja, ein bisschen muss man sich auch gönnen. Ich gönne mir derzeit mein Zimmer direkt am Darling Harbour im Stadtzentrum, obwohl in den Vororten die Mieten niedriger sind. Und ich koche noch immer nicht gerne für mich allein und erlaube mir daher den Komfort, häufiger auswärts zu essen.
  • "Reisen oft mit Laptop, teurer Kamera und Smartphone" - Ja, aber das ist heute auch nichts besonderes mehr. Das erste was ich in Australien gemacht habe, war mir eine SIM-Karte zu besorgen, um mobiles Internet zu nutzen. Die "Tipperei" (Zitat Michi) auf dem Smartphone gehört mittlerweile dazu, um mir Informationen zu beschaffen und Kontakt zu halten, wenn ich unterwegs bin.
Wenn man mich bisher fragte, ob ich Backpacker sei, war meine Antwort meist eher "Ähm ja nee, also eigentlich nicht so richtig...". Jetzt kenne ich die richtige Antwort! Flashpacking ist eine etwas andere Art des Reisens und aus dem oben verlinkten Text geht hervor, dass man sich dabei gar nicht "schlecht" fühlen braucht.

Die nächste Reise kommt bestimmt... Erstmal habe ich mir vorgenommen, in der nächsten Zeit mehr das Umland von Sydney zu erkunden.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Happy Australia Day

Der 26. Januar ist der Nationalfeiertag Australiens. Am Australia Day wird die Ankunft der "First Fleet", der ersten Flotte europäischer Siedler, gefeiert und sich auf die australischen Werte besonnen.

Während der Tag der deutschen Einheit eher ernst bzw. gar nicht wirklich gefeiert wird, wird der Nationalfeiertag hier mit Stolz zelebriert. Dazu gehört auch, dass jeder hier irgendwie eine Nationalfahne an diesem Tag trägt - sei es als Tattoo im Gesicht, Shorts, Shirt, Kappe, Hut, Sonnenbrille... und das durchweg durch alle Altersgruppen.

Da ich angekündigt habe, mehr Bilder sprechen zu lassen, im folgenden ein paar Schnappschüsse von diesem etwas wechselhaften Tag, an dem man von Sonnencreme bis Regenschirm alles brauchen konnte:
Happy Australia Day
Ferrythlon, Rennen der Sydney Fähren
Geschmückte Boote, die prämiert wurden
 Wohnwagen bei Oldtimer-Show
 Aussie BBQ
 Rede im NSW Parliament House
 Hereford Bulle im Australia Day Dress
 Nationalhymne bei der Citizenship Zeremonie im Hyde Park
Zieleinlauf der Tallships an der Harbour Bridge
 Festansprache der Gouverneurin von NSW
 Australia Day im Darling Harbour direkt vor meiner Haustür
 Abschluss mit 25-minütigem Feuerwerk

Samstag, 21. Januar 2012

Sydney Festival

Seit zwei Wochen findet in der Stadt das Sydney Festival statt, ein 3-wöchiges Event bei dem an verschiedenen Orten in der Stadt kulturelle Angebote, wie Konzerte, Ausstellungen oder Theateraufführungen angeboten werden.

Zum Auftakt des Festivals war ich mit Pia sowie ihren australischen Freunden Camron und Julia bei der "First Night", wo wir uns zunächst im Park The Domain die "Welcome to country" Zeremonie ansahen sowie uns ein Konzert des blinden Aborigine-Sänger Gurrumul anhörten. Nach Einbruch der Dunkelheit begannen Lichtspiele u.a. an der St. Mary's Church am Hyde Park. 
Zum Schluss schauten wir uns dann noch das Lufttheater "As the world tipped" an, ein Schauspiel bei dem die Darsteller wie Spiderman an Seilen hingen. Das war schon eine beeindruckende Vorstellung, auch wenn man der Handlung des Stücks, dass über die globale Erwärmung und Klimakonferenz in Kopenhagen ging, nicht ganz folgen konnte.
Am letzten Samstag gab es wieder ein kostenloses Konzert, dass aufgrund des schlechten Wetters aber nahezu ins Wasser fiel. Den Sommer in Australien hatte ich mir ein bisschen anders vorgestellt, da bin ich wohl in Perth doch sehr verwöhnt worden. 
Heute Abend spielte das Sydney Symphony Orchester klassische Musik in The Domain, wozu sich wieder viele Besucher eingefunden hatten. Die Atmosphäre bei den Veranstaltungen ist immer sehr friedlich und entspannt und gleicht eher einem großem Massen-Picknick. Ich war auch kurz dort heute und bin dabei auf die Sauerkraut Sisters gestoßen, einem Wurststand, der seine deutsche Qualitätswurst anpries. Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und bei der Bratwurst hatten sie nicht zu viel versprochen. Bratwurst und Tschaikowsky passt doch hervorragend.
 

Mittwoch, 11. Januar 2012

German Night

In München steht ein Hofbräuhaus und in Sydney das Löwenbräu. Als multikulturelle Wohngemeinschaft haben Brenda (China), Pia (Dänemark) und ich uns vorgenommen, uns durch die Speisekarten der anderen Länder zu essen.

Nachdem ich nach Weihnachten beim Yum Cha, eine Art chinesischem "Morning Tea" oder eher Brunch, am Sydney Fishmarket war, stand letzten Freitag ein Besuch im bayrischen Bierkeller mit entsprechender  Verköstigung lokaler Spezialitäten an. Für meinen australischen Kumpel Michael war es eine Vorbereitung auf die anstehende Europa-Tour.
 
Mit musikalischer Untermalung einer Blaskapelle haben wir uns über die Schlachterplatte und ein paar Maß Bier hergemacht. Die Schlachtplatte reichte problemlos für drei Personen, obwohl sie für zwei auf der Speisekarte angepriesen wurde. Während die Mädels Schwarzwälderkirschtorte und Pudding zum Nachtisch genossen, zogen Michael und ich dann doch eher das nächste Maß vor.

Schon verrückt, am anderen Ende der Welt in einem Lokal zu sitzen, in dem die Bedienungen in Dirndl und Lederhosen rumlaufen und die Polka Rosamunde gespielt wird. Mit der Aussprache des Restaurantnamens haben die Aussies übrigens so ihre Probleme - ö und ä kennt man ja hier gar nicht. Um wenigstens die Bestellung auf Deutsch aufgeben zu können, kann man sich die nahezu authentische, bayrische Aussprache auf der Internetseite vorher anhören. 

Mal sehen, was die Dänen so essen und dann ist auch bald nochmal ein richtiges BBQ fällig...

Sonntag, 1. Januar 2012

New Years Eve in Sydney

Ich wünsche Euch allen ein frohes neues Jahr 2012! Nachdem ich in den letzten Jahren das Silvester Feuerwerk in Sydney im deutschen Fernsehen verfolgt hatte, war ich gestern live vor Ort und konnte somit 10 Stunden vor Deutschland in das neue Jahr rutschen...

Harbour Bridge und Opera House waren Anziehungspunkte für mehr als 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt. Der diesjährige Silvesterabend stand unter dem Motto "Time to dream"... derzeit lebe hier ein Stück eines Traums.

Um sich die besten Plätze zu sichern, campieren manche Besucher bereits in den frühen Morgenstunden in den Parks und rund um die Harbour Bridge. Ausgestattet mit Picknickdecke und Proviant für den Tag machte ich mich gegen 14 Uhr zusammen mit Pia, meiner dänischen Mitbewohnerin, auf den Weg in die Stadt, um uns ein Bild von der Situation rund um Circular Quay zu machen.

Hier war es (zunächst) noch überraschend ruhig und überschaubar und man konnte sogar ohne Einlasskontrollen an die Fähranleger kommen. Im Botanischen Garten und The Domain dagegen bildeten sich zu dieser Zeit bereits lange Menschenschlangen, um sich das Spektakel von Mrs Macquarie's Chair aus anzusehen, von wo aus man einen direkten Blick auf Opera House und Harbour Bridge hat.

Nachdem ein Ordner uns sagte, dass wir vielleicht nicht mal mehr auf das Gelände kommen, wenn wir uns jetzt einreihen würden, machten wir uns zurück auf den Weg zu Circular Quay, wo inzwischen auch am Opera House um ca. 15 Uhr die Durchsage ertönte, dass dort die volle Kapazität erreicht wurde und somit kein Einlass mehr erfolgte.

Dies war aber ohnehin nicht unser Ziel, sondern wir suchten uns einen Platz am First Fleet Park, von wo aus man sowohl die Bridge als auch das Opear Haus sehen kann und die Stadt im Rücken hat. Mit der Decke markierten wir unser Revier und konnten uns hier auch noch einigermaßen bequem gegen die Mauer lehnen. Das wir einen schattigen Platz gefunden hatten, war von Vorteil an diesem schönen Sonnentag. Später gesellte sich dann auch Stephanie zu uns, einer weiteren deutsche Backpackerin, die Pia noch aus ihrem Hostel kannte.
 
Die Menschenmassen strömten in alle Richtungen, um Ihre Plätze zu finden und nach und nach reihten sich neben uns und vor uns immer mehr Menschen ein und machten den Fussweg rund um die Fähranleger zu einer großen Liegefläche. Bis zum Feuerwerk waren es nun also noch 9 Stunden - ab 18 Uhr wurde ein kleines Vorprogramm geboten mit Flugshow, einer Parade beleuchteter Schiffe sowie einer Aboriginal Show, die wir aber von unserem Standort aus gar nicht sehen konnten.

Um 21 Uhr wurde dann das "kleine" Familienfeurwerk gezündet, das einen Vorgeschmack auf das große Feuerwerk lieferte... Was dann zum Jahreswechsel um 0 Uhr folgte war echt der Hammer. Man wusste gar nicht wo man überall hingucken sollte: Harbour Bridge, Opera House, Skyline... Und dabei sah ich nur einen Teil des ganzen Spektakels, das sich über den gesamten Hafen erstreckte, aber ich war mittendrin. Zum Finale brannte der Himmel und es war krass hell. Das Warten hatte sich definitiv gelohnt!
Ganz tolle Bilder gibt es in der Photo Gallery. Das gesamte Feuerwerk ging über 12 Minuten und gibt es im vollen Ausmaß auch bei YouTube noch einmal sehen:
Danach strömten die Menschenmassen raus in die Stadt, wo alle Straßen gesperrt waren, und Pitt St und George St somit zu Fußgängerzonen wurden. Es war sogar noch mehr los als nach dem Gewinn des Rugby World Cups in Auckland! Die ganze Veranstaltung lief ohne großes Aufgebot von Polizei oder Ordnungskräften sehr zivilisiert ab, was wohl auch daran lag, dass es an den meisten Orten verboten war Alkohol mitzubringen und auch keinen Ausschank gab.

Zurück in der Wohnung gab es dann erst einmal ein kühles Tooheys Extra Dry auf den Start des Jahres 2012. Mal sehen, was es so bringt... Hoffentlich nicht nur Träumereien.