Final Countdown!

Heute hat die letzte Vorlesungswoche meines ersten Semesters an der Curtin University begonnen, d.h. die letzten Hausarbeiten und Präsentationen sind in dieser Woche fällig und zum letztenmal finden Tutorien und Vorlesungen in den jeweiligen Kursen statt, bevor dann noch im November die schriftlichen Prüfungen abzulegen sind.

Schon krass, wie schnell die Zeit in den letzten 3 Monaten vergangen ist. Wäre ich nur das eine Semester nach hier gekommen, hätte ich mir wahrscheinlich heute gedacht, dass die Zeit zu schnell vergangen ist, da sicherlich noch einiges zu erleben ist. So bin ich froh, dass ich das Ganze etwas ruhiger hab angehen lassen können und mich während des Semesters mehr auf das Studium konzentrieren konnte.

Wer hat an der Uhr gedreht?

Während in Deutschland heute Nacht die Uhren um eine Stunde zurückgestellt wurden, musste ich meine Uhr um 2:00h in Australien eine Stunde vorstellen.

Die Sinnhaftigkeit des "Daylight Saving" wird hier in Australien genau so diskutiert, wie in Deutschland. Momentan ist man in Western Australia wohl im letzten Jahr einer dreijährigen Erprobungsphase, während man sich in Queensland und dem Northern Territory daran erst gar nicht beteiligt. Übrigens habe ich hier einen Eselsbrücke gelernt, die mir das endlich mal erleichtern wird zu behalten, in welche Richtung man denn nun drehen muss: "Spring forward, fall back" (Frühling vor, Herbst zurück).

Das Ganze hat zur Folge, dass nun zwischen euch und mir 8 Stunden Zeitdifferenz liegen. Bitte bedenkt dies, wenn ihr mich anrufen wollt oder mich in Skype sucht.

Beer on the Lawn

Bei recht bescheidenem Wetter fand gestern das "Beer on the lawn" vom Curtin Engineering Club statt, dem Øyvind beigetreten ist.

Nachdem wir inzwischen jedoch an die sommerlichen Temperaturen gewöhnt waren, wurde uns das dann doch bald zu frisch und wir entschlossen uns, Andreas und dem Holländer Wouter im Lucky Shag Gesellschaft zu leisten. Wer sehen möchte, welche Aussicht man hier genießen kann sollte sich den 11.11. im Kalender eintragen, um dann um 12:30h auf RTL eine Zusammenfassung des Red Bull Air Races zu sehen, das hier am nächsten Wochenende stattfindet.

Bei typisch britischem Wetter sind wir anschließend dann ins Irish Pub gegangen, wo man sich bei der live dargebotenen irischen Folkloremusik schnell nach Europa zurückversetzt fühlt. Hier habe ich übrigens den ersten Australier getroffen, der von sich aus nach Mönchengladbach fragte, als ich ihm erklärt hatte, dass Andreas und ich aus dem Rheinland kommen. Sein Bruder war dort, wo heute der Nordpark ist, wohl für die britische Armee stationiert. Er schien in Gas & Öl mitzumischen und hat uns direkt Jobs in den Minen im Norden oder Queensland angeboten, wo man anscheinend durch LKW fahren mehr verdienen kann als mit einem Universitätsabschluss. Aus Diskretionsgründen möchte ich hier nicht erzählen, warum Øyvind vom Security Mann nur noch 5 Minuten zum Austrinken seines Bieres gewährt bekommen hat. :-)

Also waren wir gezwungen später einen neuen Platz aufzusuchen und sind im Carnegies in Northbridge geendet. Das Carnegies ist eine Art Rock Bar, in der ich schon mal an dem Abend mit den Norwegern war, die vornehmlich von Australiern und westlichen Touristen besucht wird. Wie offenherzig und gastfreundlich die australische Trinkkultur ist, dürften wir auch hier ziemlich schnell feststellen.

Es wird Sommer!

Heute hat das Thermometer wieder die 30° Marke geknackt. Glücklicherweise lässt sich das aber hier irgendwie besser aushalten als zu Hause, so dass ich dabei noch nicht einmal ins Schwitzen geraten bin.

Grund dafür könnte der Fremantle Doctor, der einer der beständigsten Winde Australiens ist und immer eine frische Brise ins Land bläst, sein. Auch ist die Luftfeuchtigkeit momentan recht niedrig, so dass es dabei nicht so schwül ist. Krass ist nur der Temperaturschock, wenn man in die klimatisierten Gebäude reingeht oder rauskommt. In der Bibliothek fühlt man sich da zunächst wie im Gefrierschrank.

Von den Temperaturen wird auch einiges Ungeziefer angelockt: Die Fliegen können im Sommer hier zu einer echten Plage werden und eben musste ich erstmal einen dicken Käfer von meinem Fahrradschloss vertreiben.

Drive-Through Bottleshop

Kein Wunder, dass so viele Leute in Australien betrunken Auto fahren sollen. Hier kann man sich nämlich im Bottleshop Drive-Through den Nachschub direkt in sein Auto liefern lassen. Das ist doch mal ein Service!

Ein Besuch im Zoo...

Den heutigen Nachmittag habe ich im Perth Zoo verbracht. Der Zoo ist schön angelegt und ein Rundweg führt von Australien über Asien nach Afrika. Die landestypischen Emus, Kängurus, Koalas, Krokodile, Wallabies und Wombats dürften dabei natürlich nicht fehlen. Das erste Känguru-Foto zeigt übrigens in der Mitte ein stehendes Muttertier, das ein Kid im Beutel herumtrug.

Auch hier schliefen die Koalas leider mal wieder gemütlich in in ihren Bäumen, während das dicke Wombat doch ganz schön beweglich war.Eindrucksvoll war aber auch der asiatische Bereich mit Elefanten und verschiedenen Affenarten sowie der afrikanische Bereich mit seinen Löwen und Tigern.

Pub Crawl

Nachdem ich gestern für meinen Teil der Gruppenarbeit über Qantas eine Note von 100% ("best report since 4 years") bekommen habe, gab es einen Grund zu feiern.

Kurz nach 14:00h war die Rückgabe der Reports. Da traf es sich gut, dass Øyvind mich nach seiner letzten Vorlesung anrief und berichtete, dass er auf seinem Heimweg nicht an der Tav vorbeigehen konnte. Also entschloss ich mich dazu, mich für diese Leistung zu belohnen und ihm Gesellschaft zu leisten.

Eigentlich sollte es dabei bleiben...aber nachdem der Engineering Club versucht hatte, uns für seinen Pub Crawl anzuwerben, dem wir aber leider absagen mussten, da Øyvind noch in kurzer Hose unterwegs war, hatten wir Lust / Durst auf mehr. Rafiq aus Pakistan und Andreas waren spontan zu begeistern und folgten später.

Also machten wir uns zuerst auf den Weg nach Como, wo Øyvind mit zwei "very casual" Australiern wohnt, und von dort ging es dann nach Northbridge, wo wir unseren eigenen Pub Crawl gestartet haben: Belgian Beer Cafe, Brass Monkey, The Deen.

Drei Randbemerkungen zum Abend:

• Australiens Bars sind rauchfreie Zonen! Ich hoffe, das setzt sich bald auch in Deutschland durch, denn so riechen die ganzen Klamotten und das Zimmer am nächsten Tag nicht so verqualmt.

• In einem Gespräch mit ein paar Australiern erhielten wir Anerkennung dafür, trotz Alkoholeinfluss einer Fremdsprache mächtig zu sein. Meiner Erfahrung nach, die ich mit Christian einst in Mailand gemacht habe, wird man in diesem Zustand einfach "kreativer".
  

• Langsam kommt hier Derbyfieber auf! Ein paar Seitenhiebe musste ich dem Kölner Andreas einfach geben. Irgendwie habe ich aber kein gutes Gefühl für das rheinische Derby Gladbach - Köln am nächsten Montag...hoffentlich blamieren mich die Jungs nicht.
  

Spanien vs. Niederlande

Nein, keine Angst...die Europameisterschaft hat noch nicht begonnen auch wenn sich die deutsche Nationalmannschaft inzwischen qualifiziert hat. Heute habe ich zweimal Post bekommen und davon muss ich euch erzählen.

Für die Präsentation in Internet Marketing soll es ja dann, wie zuvor schon mal geschrieben, doch etwas feiner sein. Also habe ich meine Eltern gebeten mir wenigstens meine Anzugshose, Hemden und meine Standardkrawatte zukommen zu lassen. Sie haben das Paket am 11.10. in Holland aufgegeben, da es dort günstiger ist, und das Paket ist heute nach 8 Tagen ohne Zollkontrolle angekommen.

Sebastian und Svenja waren vor ganz langer Zeit mal auf Mallorca in Cala Rajade (bzw. Cala Ratatata). Auch sie haben mich nicht vergessen und eine Karte am 06.09. abgeschickt, die mich heute nach 43 Tagen Postweg erreicht hat. Was mit der Karte in der Zwischenzeit passiert ist und welchen Weg die gegangen ist, kann ich euch leider nicht erzählen.

Auf meinen Anzug hätte ich jedenfalls nicht so lange warten können, denn dann wäre die Prüfungsphase schon gelaufen. Vor mir liegen nämlich nur noch 2 Vorlesungswochen, 1 "study week" und 2 Prüfungswochen, bevor dann endlich die Urlaubszeit beginnt.

Australian Studies

Gestern fand die letzten Exkursion des Australian Studies Kurses nach Northbridge statt. John Aitken, ein Schauspieler und Stückeschreiber aus Western Australien, hat uns dabei durch das Vergnügungsviertel der Stadt geführt und so allerhand Geschichten aus der Vergangenheit preisgegeben.

Da bei dieser Führung keine besonders tollen Fotos entstanden sind, lade ich mal ein eindrucksvolles Bild hoch, auf das ich bei der Recherche für die letzte Hausarbeit in diesem Kurs gestoßen bin. Die Aufgabe besteht darin, die Unterschiede des Heimat- und Gastlandes auszuarbeiten.

Das Bild veranschaulicht deutlich, wie riesig Australien ist und erklärt warum man hier stundenlang durchs Niemandsland fahren kann.

Sonnige Aussichten

Obwohl noch nicht einmal richtig Sommer ist, wurde gestern hier erstmals seit meiner Ankunft die Marke von 30° Celsius geknackt.

Laut Wetterbericht sollen es knapp 32° gewesen sein, was ich aber noch ganz gut aushalten konnte. Den sonnigen Tag habe ich dazu genutzt, um mit Aung, Andreas und David in den Kings Park zu fahren, wo wir einen neuen BBQ Platz getestet und im Schatten der Bäume des botanischen Gartens Footy gespielt haben.

Der Grillplatz am Sir James Mitchell Park hat mir am letzten Wochenende jedoch besser gefallen. Das nächste Wochenende werde ich wohl leider wieder etwas mehr mit Hausarbeiten verbringen müssen, da bald das Ende des Semesters erreicht ist. Die Zeit vergeht wie im Flug, inzwischen bin ich seit 3 Monaten unterwegs und es liegen nur noch 3 Vorlesungswochen vor mir.

Oans, Zwoa, Gsuffa!!!

Herrlich! Was ich hier heute erlebt habe, ist fast unbeschreiblich...dennoch versuche ich mal, euch teilhaben zu lassen.

Heute war Oktoberfest auf dem Campus mit allem was man sich so vorstellen kann. Doch von Anfang: Øyvind hatte Durst und war schon eine Stunde vor dem offiziellen Einlass auf dem Campus erschienen. Als ich gegen 16:00h dort ankam, erwartete mich eine lange Schlange vor der Taverne. Doch das Warten hat sich gelohnt....

Im Innenhof waren bayrische Farben und neben originalem Hofbräuhaus Bier gab es auch Weißwurst, Sauerkraut und Bretzel. Die Musik passte leider nicht ganz, da fühlte man sich mit "Wir machen durch bis morgen früh" und "Kornblumenblau" ehr auf dem Rosenmontagszug in Köln. Doch der Akkordeon-Spieler aus Berlin hat sein Bestes dagegen gehalten. Noch besser war nur die Gruppe von Schweizern und Aussies, die sogar mit Alphörnern aufgetrumpft haben. Ihr letztes Stück war "Kufstein in Tirol"...da kamen Erinnerungen an Resi & Anton und den letzten Snowboard-Urlaub in Going hoch.

Es war ein Heidenspaß: Sobald die Ausssies und andere Anwesende herausbekamen, dass man aus Deutschland ist, war man direkt mitten drin statt nur dabei und musste Auskunft über die Tradition geben, denn heute wollte jeder eben ein bisschen deutsch sein. Ich glaube für das nächste Oktoberfest in München sollte ich schon einmal einen Tisch reservieren. Kathi, Anna, Andreas, Johann, Anton und ich haben unsere Nation gut vertreten. Schade, dass so etwas nur einmal im Semester stattfindet.

Cottesloe Beach

Statt Kirmesumzug und Parade stand heute Cottesloe Beach auf meinem Tagesplan. Da Øyvind wohl noch die Nachwehen von gestern verarbeiten musste, ging es diesmal nur mit den deutschen Jungs an den Strand.Das Wetter in der Stadt war leider besser als am Strand, wo es schon recht wolkig war. Dennoch war Cottesloe Beach schon gut besucht und wir haben dort ein paar entspannte Stunden in der Nähe des Tea Houses verbracht. An der "Sunday Session" in einem der sogenannten Hotels haben wir uns heute jedoch noch nicht beteiligt.

Australian Day

Nachdem wir gestern noch die "Diversity" (dt. "Vielseitigkeit") der Kulturen mit einem malaysischen Pasar Malam (dt. Nacht Basar) an der Universität gefeiert haben, habe ich heute erstmals einen typisch australischen Tag erlebt.

Um 12:00h haben ich mich mit Fabian und Andreas am IGA zum Einkaufen getroffen und wir sind anschließend in den Park nach South Perth gefahren, wo wir dann noch Øyvind getroffen haben. Wir hatten das Grillfleisch dabei und er das Bier und waren damit bestens ausgestattet. Den Tag haben wir dann mit Grillen, Footy und Fussball verbracht und dabei die super Aussicht auf die Skyline von Perth genossen. Nach den ganzen Anstrengungen der letzten Tage war das mal richtig klasse: einfach "lay back" und "no worries".Abschließend sind wir dann abends noch kurz in die Stadt, wo wir im Lucky Shag am Swan River das Rugby Spiel Australien vs. England verfolgt haben. Der Tag war echt einer der besten Tage, die ich bisher hier erleben dürfte. Sollte es morgen so schön bleiben, geht es zur "Sunday Session" an den Cottesloe Beach.

Hilfe, es weihnachtet sehr...

Wie bei uns, scheint auch hier die Weihnachtssaison in den Geschäften mit 3 Monaten Vorlauf zu beginnen. Als ich heute im Kmart den Footy kaufen war, waren die Meter hohen künstlichen Tannenbäume nicht zu übersehen. Auch Leckereien u. a. von Lindt waren schon in den Regalen zu finden. Leider hat der amerikanische Einfluss mit allerlei buntem Kitsch auch seinen Weg über den Pazifik gefunden. Irgendwie war das bei mehr als 25 Grad Außentemperatur jedoch noch komischer als ohnehin schon im Oktober in Deutschland.

Übrigens trifft man hier in der angeblich isoliertesten Stadt der Welt selbst außerhalb der Universität immer wieder Deutsche. Auf dem Weg nach Fremantle war es letzte Woche ein Backpacker und ein deutsches Ehepaar in der Bahn. Heute wollte mir ein deutsches Mädel eine Kreditkarte für Australier aufschwätzen. Als ich ihr auf Englisch erklären wollte, dass ich mich auf meine deutsche DKB Karte hier gut verlassen kann, fiel dann auch bei ihr der Groschen: Ihr "So, you are from..." erwiderte ich "Yeah! Guten Tag."

Kleiderordnung

Während manch ein Professor in Deutschland wert auf Anzug und Krawatte bei Präsentationen legt, da dadurch angeblich die Wertschätzung der Veranstaltung zum Ausdruck gebracht werden soll, ist der dresscode in Australien ehr "casual" (dt. "lässig").

Cathy, die Lektorin in Internet Marketing, hat gestern ihre Erwartungen beschrieben: lange Hose und Schuhe! Das muss man hier aber auch extra betonen, da man sich in der Uni manchmal schon wie am Strand vorkommt, wenn die Aussies barfuß in ihren Surfer-Shorts durch die Gegend laufen.

Dabei ist noch nicht einmal richtig Sommer....

Lebenszeichen

Nachdem fast eine Woche seit dem letzten Posting vergangen ist, muss ich jetzt hier doch noch einmal ein Lebenszeichen von mir geben.

Da heute das "Team Project" über Qantas in Strategic Management fällig ist, war die letzte Woche sehr arbeitsreich. Dieses assignment als Teamarbeit zu bezeichnen, wäre dabei fast eine Beleidigung.

Nichtsdestotrotz habe ich es mir in dieser Woche nicht nehmen lassen, am Mittwoch den Weltmeisterschafts-Titel der Frauen und Tag der deutschen Einheit bei einem Bier in der Taverne zu feiern. Diesmal ist es auch tatsächlich nur bei einem Jug Bier geblieben.

Ansonsten merkt man, dass hier endlich Frühling wird. Die Temperaturen in den letzten Tagen waren recht angenehm, so dass ein T-Shirt über Tag ausreicht. Am Wochenende soll es auch noch schön bleiben. Hoffentlich können wir dann endlich mal unsere Grillsaison eröffnen. Vielleicht hole ich mir heute zur Belohnung auch noch einen Footy, dann können wir das Grillen mit einem Kick bereichern. Wir habe das letzte Woche in Freo erstmal versucht und es macht echt Spaß.