Nachdem ich nun also meine Entscheidung bezüglich des ersten Arbeitgebers getroffen hatte und damit klar war, dass ich zunächst einmal in Sydney bleiben werde, konnte ich mich dort auf Wohnungssuche begeben.
Über Internetseiten, wie Gumtree und Realestate, hatte ich schon längere Zeit den Wohnungsmarkt beobachtet und dabei feststellen müssen, dass Sydney ein extrem teures Pflaster ist. Daher ist es auch üblich, dass man sich Wohnungen teilt ("shared flat").
Bis zum Arbeitsbeginn blieb mir noch etwas mehr als eine Woche und ich wollte endlich aus dem Hostel raus. Für den ersten Tag nach meiner Rückkehr hatte ich mir daher sofort 4-5 Besichtigungstermine vorgenommen, teilweise ohne vorher jemals in den Stadtteilen (u.a. Bondi Junction, Kings Cross, Newtown) gewesen zu sein. Ich erinnerte mich an meinen ersten Tag in Perth, wo uns auch 4 Wohnungen gezeigt wurden und man dann schnell seine Entscheidung zu treffen hatte. Auch jetzt wollte nicht lange zögern, wenn mir etwas Angemessen erschien...
Letztendlich habe ich mich dann am selben Abend noch für eine Wohnung in einem Apartmnent-Haus (Phoenix Apartments) in Pyrmont entschieden, wo ich einen Master-Bedroom mit eigenem Bad habe. Hier wohne ich zusammen mit Brenda, der chinesische Vermieterin, sowie Pia aus Dänemark, die auch Work und Travel macht. Das Apartment liegt unmittelbar am Darling Harbour, einer der Freizeit-Oasen Sydneys (mit Restaurants und Bars am Hafen-Becken, Grünanlagen, Sportmöglichkeiten, Einkaufszentrum, Kino usw.). Zum Stadtzentrum kann man ganz schnell über die Fußgängerbrücke gehen oder aber mit dem Monorail, sowas wie der Schwebebahn in Wuppertal, fahren. Zur Arbeit sind es etwa 20 Minuten mit dem Light Rail, einer Tram, und Fußweg von Central Station. Zum Trubel der Stadt ist es also nicht weit und trotzdem habe ich hier auch meine Ruhe.
Für den Anfang war es mir wichtig, auch an meinem Wohnort das Gefühl zu haben, in Sydney/Australien zu sein. Mit dem täglichen Blick auf die Skyline und der Nähe zum Darling Harbour ist das garantiert! Nach Feierabend gehe ich manchmal auch zu Fuß nach Hause und mache dann meinen Weg durch Darling Harbour am Wasser lang.
Bisher gefällt es mir ganz gut hier und ich bin froh, wieder die eigenen vier Wände, ein eigenes Bad, eine stabile Internetverbindung zu haben und fernsehen zu können... Nach fast drei Monaten in Hostels, Camper und einer Woche im christlichen Mädchen College, weiß ich das alles auch wieder mehr zu schätzen!
Das alles so schnell ging, liegt auch daran, dass der Wohnungsmarkt hier sehr flexibel ist. Die Kündigungsfrist beträgt im Vergleich zu Deutschland gerade mal 2 Wochen, weshalb die Fluktuation vermutlich auch höher ist und man bei Gumtree, einem Kleinanzeigenmarkt, immer fündig wird. Dabei kann man aber auch auf einiges skurrile Angebote stoßen, gerade in Sydney...
Hier eine Anekdote von der Wohnungssuche, die ich noch festhalten möchte: Nachdem der erste Besichtungstermin des Tages in Surry Hills in einem nicht gerade "geregelten" Haushalt ausgefallen war, hatte ich am Vormittag noch einen zweiten Termin im World Tower auf der Liverpool St direkt im Zentrum der Stadt. So nach und nach stellte sich dabei heraus, dass in diesem Apartment insgesamt 7 Menschen (incl. Baby und asiatischer Oma) lebten, wobei ich eingangs von 3-4 Leuten ausgegangen war. Trotz des hohen Mietpreises gab es dann dort auch noch einige Einschränkungen: Das Wohnzimmer war quasi nicht möbliert, großartiges Kochen war unerwünscht, da man nicht lüften konnte, und die Klimaanlage sollte auch nicht genutzt werden, da dies zu viel Strom verbraucht... Das Untervermieten von Wohnungen scheint hier für viele eine willkommene Einkommensquelle zu sein.
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