Sonntag, 18. August 2013

Royal Nationalpark: BBQ & Bushwalking

Nachdem ich aus Deutschland zurückgekehrt war, hatte ich mir vorgenommen, wieder häufiger an Meetups teilzunehmen, um meinen Freundeskreis hier mit mehr "aktiven" Leuten zu erweitern. 
 
Ich hatte das Glück, beim ersten International Friends Dinner in einem afrikanischen Restaurant in Newtown auf den Österreicher Stefan und seine Südtiroler Freundin Ingrid zu treffen. Die beiden sind aus Salzburg und seit Anfang 2013 in Sydney. Ingrid wurde hierher für ihren Arbeitgeber, einem Flügel verleihenden Getränkehersteller, entsandt. Stefan, der in der IT-Branche arbeitet, kann quasi von überall auf der Welt arbeiten und führt hier als "one man show" die Außenstelle seines österreichischen Arbeitgebers. Die Beiden waren früher bereits als Touristen in Australien unterwegs und hatten Gefallen an diesem Land gefunden. Wie mich, hat es sie dann auch zurück hierher gezogen und sie genießen den australischen Lebensstil. Sie lieben die Nationalparks und sind sehr talentierte Naturfotografen, wovon man sich in ihrem Austrialita-Blog überzeugen kann. 

Inzwischen haben sie auch ein eigenes Auto und wir haben schon ein paar Tagesausflüge gemeinsam unternommen. Der erste gemeinsame Ausflug führte uns in den Royal Nationalpark, wo ich auch den Slovaken Tomas und seine Freundin Valeria, ebenfalls aus Italien, bei einem BBQ am Wattamolla Beach kennenlernte. Ich muss sagen, dass man schon merkt, dass es mit Europäern manchmal schneller "klickt", was mir dann doch auch zeigt, wie ähnlich wir uns eigentlich sind.  
 
Nach dem BBQ unternahmen wir eine Rundwanderung um den Burning Palm Beach, der uns durch dicht bewachsene Vegetation führte. Im tiefen Palm Dschungel sahen wir dabei auch ein kleines Kangaroo. Die Fotos hat Stefan mit seiner professionellen Ausrüstung entlang des Weges geschossen. 


             

Montag, 12. August 2013

Autokauf in Australien

Nachdem ich aus meinem Urlaub in Deutschland zurückgekehrt bin, ist es an der Zeit hier an ein paar "Baustellen" anzupacken. Die ersten Wochen waren etwas überwältigend, da ich zunächst zu viel auf einmal wollte. Daher habe ich mir vorgenommen, Prioritäten zu setzen,  und eins nach dem anderen in Angriff zu nehmen. Seit längerer Zeit hatte ich mich bereits nach einem Auto umgeschaut. Immer wieder hatte ich den Wunsch nach einem eigenen Auto geäußert, das mir wieder mehr Flexibilität bei der Freizeitgestaltung geben würde und auch die Pendelei zur Arbeit manchmal etwas angenehmer gestalten könnte.
 
Mit einem festgesetzten Budget hatte ich seit längerer Zeit daher den Gebrauchtwagenmarkt auf carsales.com.au verfolgt. Mein Auge blieb dabei immer wieder bei VW Golf hängen, kein asiatisches Design konnte mir so gut gefallen, wie ein Volkswagen. Volkswagen wird hier übrigens auch mit dem Slogan "Das Auto" beworben und gehört als europäisches Fabrikat eher zum gehobenen Segment. 
 
Bei Autohändlern im Westen Sydneys wäre ich beinah verzweifelt, als die mir zeigten, was sie als angemessenen "wear and tear" (Abnutzung und Verschleiß) bei einem 9 Jahre alten Auto verkaufen wollte. Mein Auto in Deutschland war auch 10 Jahre alt, als ich es verkaufte, aber dank der Pflege meines Vaters in besonders gutem Zustand. Sicherlich sind wir Deutsche übereifrig, wenn es um die Pflege unseres Autos geht, aber ein Auto mit jeder Menge Lackschäden und sogar Beulen hätte ich dann auch unter australischen Verhältnissen nicht erwartet. Doch es erklärte, warum dieses Auto dann seit Wochen zu einem reduzierten Preis "on sale" war.
 
Von professionellen Autohändlern hatte ich danach erst einmal genug und konzentrierte mich auf den Privatmarkt. Vor meinem Urlaub fuhr ich einen Golf 4 zur Probe und ließ ihn auch mechanisch durchprüfen und schätzen. Bei der Preisverhandlung erwies sich der Verkäufer aber als sehr stur und da ich auch zu diesem Zeitpunkt keinen Druck verspürte, ließ ich es erst einmal dabei bleiben. Nach meinem Urlaub sah ich dann einen Golf 5. Der Preis erschien mir zu gut, für das was ich gesehen hatte, so dass ich etwas zögerte, denn ohne das Urteil eines Mechanikers wollte ich nicht von privat kaufen. Doch wie so oft hier in Sydney muss man bei der erst besten Möglichkeit zuschlagen, sonst ist es zu spät. In diesem Fall war das Auto am selben Morgen dann auch sofort weg. Die nächste Testfahrt eines Polos fand bei den Eltern eines Autobesitzers statt, der seiner deutschen Freundin nach Europa gefolgt ist. Leider schienen die Eltern nicht viel Hintergrundwissen zu dem Auto zu haben und besaßen auch nicht alle nötigen Papiere. Ein Auto ohne Wartungsbuch wollte ich sicher nicht kaufen!
 
So lernte ich wenigsten an den Wochenenden nach meiner Rückkehr neue Stadtteile Sydneys kennen, doch langsam hatte ich auch genug von den Enttäuschungen. An einem Mittwoch Morgen im Home Office scannte ich dann wieder durch die Website und stieß dort auf  zwei Autos bei Händlern, die ich bis dahin nicht auf dem Radar hatte, da sie wohl bisher deutlich über meinem Budget waren aber nun auch im Preis reduziert waren. Sutherland Holden machte einen professionellen Eindruck. Für meine Testfahrt wurde ich vom Verkäufer Mick sogar am Bahnhof abgeholt. Er erwies sich als sehr redseliger Autoverkäufer auf der Fahrt. Typisch australisch ging der Smalltalk nicht nur über das Auto sondern auch über das Leben in Australien und sogar die Familie. Das Auto - ein VW Golf V, Baujahr 2004 mit weniger als 70,000km - machte einen guten Eindruck. Optisch übertraf es meinen hohen Ansprüchen an ein 9 Jahre altes Fahrzeug. Mechanisch wurde das Auto nach dem Eintausch von Sutherland Holden geprüft und sie geben einem sogar 5 Jahre Garantie auf Mechanik. 
Diesmal schlug ich direkt zu, denn ein solches Auto mit geringer Laufleistung, einem gepflegten Zustand und Garantie würde ich wahrscheinlich nicht mehr so schnell finden. Der Kauf wurde mit einem Feierabend Bier im Büro des Verkaufleiters begossen. So bin ich seit zwei Wochen endlich Besitzer meines ersten eigenen Autos in Australien, das mir hoffentlich viel Freude bereiten wird. Inzwischen haben mir meine Eltern auch die nötigen Borussia Accessoires geschickt, um dem Auto meine persönliche Note zu geben. Die Borussenraute am Heck sowie der Borussen Schal, den Svenja und Sebastian mir letztes Jahr geschenkt haben, auf der Kofferraumablage tragen zur Wertsteigerung bei.
Auch wenn man in der Stadt lebt nicht unbedingt auf ein Auto in Sydney angewiesen ist, freue ich mich über die dazu gewonnene Freiheit und Flexibilität. Im Frühling werden sicherlich die ersten Road Trips unternommen...