Sonntag, 27. Oktober 2013

Seven Bridges Walk

Seitdem ich in Australien bin, habe ich bereits einige Coastalwalks und Bushwalks unternommen und davon hier berichtet. Diese Walks sind immer ein guter Ausgleich zum Büroalltag und bieten die Gelegenheit, neue Orte zu erkunden und manchmal dabei auch auf australisches Wildlife zu treffen.
 
In diesem Jahr habe ich erstmals mit Freunden am sogenannten Seven Bridges Walk in Sydney teilgenommen, dies ist ein 27 Kilometer langer Charity Walk, der jedes Jahr vom Cancer Council organisiert wird.
 
Die Route führte Bart, Caroline, Bruno, Björn, Siska und mich über die Pyrmont Bridge, ANZAC Bridge, Iron Cove Bridge, Gladesville Bridge, Tarban Creek Bridge, Fig Tree Bridge zur Sydney Harbour Bridge. In der Nähe der jeweiligen Brücken gab es Event Villages, wo Spenden gesammelt, für das leibliche Wohl gesorgt und auch ein Unterhaltungsprogramm geboten wurde. Entlang der Route konnten wir dabei an diesem schönen, sonnigen Frühlingstag den Ausblick auf die "Harbour City" aus verschiedenen Winkeln genießen, andere Stadtteile erkunden und auch erstmals durch den Lane Cove Nationalpark inmitten der Stadt gehen. 







Da wir am Tag zuvor Rakeshs Geburtstag gefeiert hatten, ließen wir es zunächst sehr gemütlich angehen. Nachdem wir dann Björn und Siska "geopfert" hatten, konnte der Rest des Teams es gerade noch rechtzeitig vor dem offiziellen Ende zurück zum Startpunkt unseres Walks nach Barangaroo machen, um dort den letzten Stempel in unseren offiziellen Event Passport zu bekommen, der belegt, dass wir alle 7 Brücken an diesem Tag überquert hatten.
   

Montag, 7. Oktober 2013

Labour Day Weekend in Narooma

Das diesjährige Labour Day Wochenende haben wir in Narooma, einem kleinen Küstenort 350 Kilometer südlich von Sydney verbracht. Dies war der erste von hoffentlich vielen bevorstehenden Wochenendausflügen mit meinem eigenen Auto.
Jason und Elisa hatten bereits ein Apartment bei Bangalay gebucht und uns freundlicherweise eingeladen, dieses Wochenende mit ihnen in Narooma, zu verbringen, um dort mit den Seehunden vor Montague Island zu schwimmen. Björn, Bart, Esther, Matt, Simran - die seit letzter Woche auch wieder in Sydney war - und ich hatten gemeinsam das Cottage angemietet. Wir dürften somit an diesem Wochenende das große Anwesen mit den sehr freundlichen Besitzern teilen.

Das australisch-amerikanische Paar war sehr gastfreundlich und bezeichnete ihr Anwesen als "private piece of paradise", was es gut beschrieb. Die Unterkunft lag 15 Minuten außerhalb von Narooma in mitten der Natur eingeschlossen in einem Waldgebiet am Wagonga Inlet. Abends besuchte uns eine Kangaroo Herde vor dem Cottage und morgens wurde man vom Gezwitscher bunter Paradiesvögel geweckt.
 

Samstag morgen machen wir uns also von Sydney aus auf und trafen Jason und Elisa, die aus Canberra angereist waren, gegen Mittag. Auf unserem Erkundungsspaziergang durch den kleinen Ort sahen wir die lokalen Fischer die Pelikane mit ihren Fischabfällen füttern. Nachdem wir Lunch auf der Terasse mit Meerblick zu uns genommen hatten und inzwischen auch Simran, Matt und Bart zugestoßen waren, informierten wir uns an der Touristeninformation über Aktivitäten. Dabei erfuhren wir, dass wegen des Jazz & Blues Festivals nicht nur alle Unterkünfte ausgebucht waren, sondern auch Tagestouren sehr stark gefragt waren. In der Touristeninformation arbeitete eine Deutsche, ich schätze sie so auf Ende 40-ig. Es ist immer wieder interessant auch an so kleinen und entlegenen Orten Landsleute zu treffen, die eigentlich nur mal für ein Jahr Abenteuer vor langer Zeit hierher gekommen waren.
 
Nachdem wir uns im Supermarkt mit Proviant für das BBQ eingedeckt hatten, entschloss sich die Mehrheit der Leute, zur Unterkunft zu fahren, um dort den Abend mit einem gemütlichen BBQ ausklingen zu lassen. Bart, Jason und Elisa unternahmen am Spätnachmittag eine Bootstour nach Montague Island, einer Insel die wegen der dort ansässigen Pinguine, Vögel und Seehunde als Naturschutzgebiet gilt. Ich war ganz froh, vor Dämmerung am Cottage angekommen zu sein, da der Waldweg nicht beleuchtet war, und zur Dämmerung auch die Kangaroos sehr aktiv werden, wie wir dann vor unserem Haus auch beobachten konnten. Nach dem ersten, deftigen BBQ des Wochenendes stellte Matt uns ein paar seiner Trinkspiele vor, die geistige Beanspruchung und Handlungsschnelligkeit erforderten (büp, büp-büp, büüüüp).
 
Am Samstag morgen gingen die Taucher Bart, Jason und Elisa in den Tauchshop, um ihre Austrüstung für den folgenden Tag zu testen. Ich hatte mich ihnen angeschlossen, da wir für diesen Tag auch einen kleinen Bushwalk in einem Nationalpark nördlich von Batemans Bay, wo wir einen Zwischenstopp am Fish & Chips Shop einlegten, machen wollten, während der Rest der Gruppe ehr auf Kaffeefahrt in benachbarte, historische Dörfer fuhr. Der Durras Mountain Walk war nicht unbedingt ein Highlight, da er bei diesigem Wetter wenig Aussicht bot. Jedoch sorgten die vielen Kangaroos, die wir am Strand und entlang des Weges sorgten für Begeisterung. Die Tiere am Strand und dem Campground sind so sehr an Menschen gewohnt, dass wir sogar ein Muttertier mit einem Little Joey im Beutel sahen. Als wir uns abends wieder trafen, stand dann wieder ein BBQ an. Der Abend klang diesmal ruhiger als am Vortag aus. Selbst im australischen Pay TV scheint überwiegend nur Trash gezeigt zu werden, wovon wir uns hier ein Bild machten.



Matt und Simran mussten uns dann Montag morgen leider schon verlassen. Der Rest machte sich auf in den Ort, von wo aus unser Boot Richtung Montague Island startete. Da wir die einzigen Gäste heute waren, hatten wir quasi ein eigenes Boot gechartert. Vor Montague Island stoppte das Boot und der Skipper gab Anweisungen zum Verhalten beim Schnorcheln oder Tauchen mit den Seehunden. Esther, Björn und ich gingen schnorcheln und fanden uns schon bald in mitten einer Kolonie von Seehunden wieder, die sehr verspielt unter Wasser waren und uns auch mit ihren großen braunen Knopfaugen beobachteten. Teilweise trieben sie gemütlich auf dem Wasser rum, teilweise schossen sie wie Torpedos durch das Wasser und schienen dabei nicht scheu vor Menschen zu sein, so dass Björn sogar in Kontakt mit einem Tier kam. Während wir uns schon im Wasser vergnügten, hatten die Taucher auf dem Boot leider so ihre Probleme. Bei Bart hatte der Verleih das Oberteil des Neoprenanzugs vergessen und Elisa empfand die Ausrüstung als zu lose, um damit ins Wasser zu gehen. Nach langem hin und her gingen Jason und Bart dann ins Wasser, verloren aber die Orientierung und schwammen von der Insel weg ins offene Meer statt zur Insel hin wo die Seehunde zu finden waren. Ohne Tauchlehrer oder ortskundiger Begleitung im Wasser ist es dann wohl doch noch ganz was anderes. Für mich war es allerdings wieder ein tolles Erlebnis, diese Tiere so nah in ihrem natürlichen Umfeld beobachten zu können.


Danach ging es dann zurück zur Unterkunft, um unsere Sachen zu packen und eine Dusche vor der Heimfahrt zu nehmen. Unsere Vermieter luden uns auf Kaffee und selbstgemachten Zitronenkuchen in ihr Haus ein und erzählten vom Leben an diesem paradiesischen Ort. Vor der Heimreise legten wir noch einen Zwischenstopp am Australian Rock ein, einem Fels der die Form des Kontinents hat, was bei dem einen für mehr und anderen weniger Begeisterung sorgte.